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„Ewiger Frieden“ ist bleibende Hoffnung

, Stadtdekanat Münster

Hungernde Kinder, Panzer und zerstörte Häuser – diese und ähnliche Bilder erreichen Menschen in Westeuropa täglich über die verschiedenen Medien. Und das trotz des Friedens vor der eigenen Haustür. Viele biblische Texte dagegen sind vor dem Hintergrund von unmittelbaren lebensbedrohenden Kriegs- und Konflikterfahrungen entstanden und wollen so gelesen werden. Mit dem Seminar „Die Sehnsucht nach Frieden. Eine biblische Begründung und Praxisorientierung“ am Samstag, 27. Januar, gehen die Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster und das Katholische Bibelwerk im Bistum Münster der Frage nach, wie die biblischen Texte heute verstanden werden können.

„Die Texte des Alten und Neuen Testaments sind Zeugnisse einer Zeit, die mit der heutigen kaum mehr etwas gemeinsam hat“, bestätigen die beiden Referenten des Seminars. Aleksandra Brand ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bochum, Dr. Zuzana Verheij Hrasova ist Theologin und leitet Bibelkurse in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bibelwerk. „Krieg, Konflikte und Frieden spielen aber seit Menschengedenken eine Rolle“, hebt Brand hervor und ergänzt: „Ewiger Friede ist dabei für die Menschen eine bleibende Hoffnung.“

Mit Blick auf die biblische Literatur helfe die bildhafte Sprache, Texte rund um kriegerische Auseinandersetzungen zu verstehen. „Sie versucht, Erfahrungen von Gewalt so darzustellen, dass sie weniger rational als vielmehr emotional nachvollzogen werden können“, erklärt Verheij Hrasova. Eine besondere Bedeutung schreibt sie den Psalmen als „ein poetisches Buch, das in seiner Zeit verankert ist“ zu. „Das Nachdenken über Herrschaft und Götter und die Lieder, die in diesem Zusammenhang entstehen, sind in den antiken Kulturen immer mit dem Thema des Krieges verbunden“, sagt die Theologin. 

Das Seminar in der Akademie Franz-Hitze-Haus am Samstag, 27. Januar, beginnt um 9.30 Uhr und endet um 18 Uhr. Die Teilnahme kostet 35 Euro, ermäßigt 25 Euro. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es im Internet unter www.franz-hitze-haus.de/info/18-101. 

Ann-Christin Ladermann