Fachtagung zu „Pandemien und ihre Bekämpfung“

, Stadtdekanat Münster

Die Corona-Pandemie hatte und hat massive Auswirkungen auf alle Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens – und das weltweit. Zur Bekämpfung der Pandemie wurden Maßnahmen ergriffen, die zum Teil tief in persönliche, politische und wirtschaftliche Grundrechte eingreifen. Die Debatte um die Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit von Lockdown- und Shutdown-Maßnahmen wurde und wird sehr kontrovers geführt. Hier ist eine interdisziplinäre und ethisch reflektierte Analyse gefordert. Die Akademie Franz Hitze Haus in Münster lädt am Donnerstag, 2., und Freitag, 3. Dezember, zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Pandemien und ihre Bekämpfung“ ein. Die Tagung beginnt am 2. Dezember um 14.30 Uhr und endet am folgenden Tag mit dem Mittagessen. 

Der Deutsche Ethikrat plädierte bereits Ende März 2020 in seiner Stellungnahme „Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise” für eine Güterabwägung: „Auch der gebotene Schutz menschlichen Lebens gilt nicht absolut. Ihm dürfen nicht alle anderen Freiheits- und Partizipationsrechte sowie Wirtschafts-, Sozial- und Kulturrechte bedingungslos nach- beziehungsweise untergeordnet werden. Ein allgemeines Lebensrisiko ist von jedem zu akzeptieren.“

Die Veranstaltung geht der Fragestellung nach, was sich aus dieser sehr grundlegenden, aber nicht direkt auf konkrete Fragestellungen anwendbaren Feststellung ergibt. In jedem möglichen Szenario zur Bekämpfung einer globalen Pandemie gebe es Gewinner und Verlierer gegenüber einer anderen denkbaren Strategie, heißt es in der Veranstaltungsbeschreibung. „Wie ist dies ethisch zu bewerten und gegebenenfalls gerecht auszugleichen?“

In dieser interdisziplinären Fachtagung sollen diese und weitere Fragen aus wirtschaftsethischer und moralökonomischer Sicht diskutiert werden. Dies immer mit dem Erkenntnisinteresse, welche Lehren sich aus der Corona-Pandemie für zukünftige globale pandemische Krisen ziehen lassen.

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