Familiengedanke steht im Zentrum

, Stadtdekanat Münster

Einen Einblick in den Alltag der Kinderbetreuung hat der CDU-Landtagsabgeordnete Stefan Nacke bei einem Besuch im Familienzentrum St. Bernhard in Münster-Angelmodde bekommen. „Ich freue mich über das Engagement des Bistums im Bereich der Kindertagesstätten“, äußerte sich der münsterische Politiker anerkennend. Begleitet wurde er bei seinem Rundgang durch die Einrichtung, die er selbst als Kind Anfang der 1980er Jahre besucht hat, von Stadtdechant Jörg Hagemann und Einrichtungsleiterin Marion Aubers. „Kirche und Gesellschaft, beides läuft über den Familiengedanken zusammen, das zeigt sich hier ganz praktisch“, betonte er.

Pfarrer Jörg Hagemann und Landtagsabgeordneter Stefan Nacke im Gespräch mit Kindern.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Stefan Nacke hat bei einem Besuch im Familienzentrum St. Bernhard in Münster-Angelmodde einen Einblick in den Alltag der Kinderbetreuung bekommen. Begleitet wurde er unter anderem von Stadtdechant Jörg Hagemann und Einrichtungsleiterin Marion Aubers (hinten rechts).

© Bistum Münster

In dem Familienzentrum in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus werden rund 50 Kinder zwischen zehn Monaten und sechs Jahren betreut. „Sprachliche Bildung und Förderung sind Schwerpunkte unserer Arbeit“, erläuterte Aubers das Konzept des Teams. Seit 2016 nimmt die Einrichtung am Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel der Welt ist“ des Bundesfamilienministeriums teil. „Dadurch können wir diesen Schwerpunkt in Zusammenarbeit mit den Familien kontinuierlich weiterentwickeln“, sagte sie. 

Zusammenarbeit lautete auch das Stichwort für Pfarrer Hagemann, der die verschiedenen Kooperationen hervorhob, unter anderem mit dem Haus der Familie, dem benachbarten Kardinal-von-Galen-Stift und einigen Beratungsstellen. „Auf wunderbare Art und Weise wird hier nicht nur mit dem Kind, sondern mit der Familie gearbeitet“, betonte er. Jedes Kind müsse optimal gefördert werden, damit es die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben habe. „Dafür braucht es ausgebildetes pädagogisches Personal“, fügte er an.

Dass dies eine Herausforderung darstellt, verdeutlichte Nacke mit Zahlenmaterial: Landesweit fehlen rund 16.000 Erzieherinnen und Erzieher, zusätzlich werden rund 300.000 Kita-Plätze benötigt. „Der Beruf fordert viel und wird nicht optimal bezahlt“, nannte er Gründe für die Mangelsituation. „Wir müssen das Berufsbild attraktiver gestalten und gleichzeitig die Professionalität in der Kita-Arbeit sichern“, sagte er und verwies auf die Möglichkeit des Quereinstiegs. Künftig solle die sogenannte praxisintegrierte Ausbildung (PIA), eine dreijährige fachschulische Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und Erzieher in Verbindung mit einer vergüteten Anstellung in einer sozialpädagogischen Einrichtung, stärker in den Blick genommen werden. 

Nacke hob abschließend die Bedeutung von Familienzentren hervor, dessen Weiterentwicklung ein zentrales Projekt der CDU-geführten Landesregierung von 2005 bis 2010 gewesen sei. „Ziel dieser Einrichtungen ist es, durch familiäre Unterstützungs- und Beratungsangebote die Zusammenarbeit mit den Eltern zu stärken und ihnen von Beginn an niedrigschwellige Hilfe zukommen zu lassen.“

Ann-Christin Ladermann