FBS in Rheine feiert 60-jähriges Bestehen

, Kreisdekanat Steinfurt

Dankbarkeit“ und „Danke“ waren zwei Worte, die am 14. Februar immer wieder zu hören waren. Die Familienbildungsstätte (FBS) in Rheine hat mit fast 100 Gästen ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. An den Beginn der Feierstunde hatten Pfarrer Thomas Lemanski und FBS-Leiterin Ulrike Paege einen Dankgottesdienst gestellt.

60 Jahre FBS in Rheine mit Gästen auf dem Sofa

Mit einem Gottesdienst und anschließender Feierstunde schaute die FBS in Rheine auf ihr 60-jähriges Bestehen zurück. Dabei ging der Blick auch nach vorne. Auch Steinfurts neuer Kreisdechant Dr. Jochen Reidegeld (2. von links) nahm in einer Gesprächsrunde auf dem Sofa Platz.

© Bistum Münster

Lemanski bezeichnete in seiner Predigt die FBS als einen Ort, in dem sich Menschen seit 60 Jahren im Haus oder in den Pfarrheimen des Dekantes Rheine immer gut behütet fühlen konnten. „Denn Gott geht alle unsere Wege mit, darauf könnten die Menschen mit Zuversicht vertrauen“, so der Pfarrer.

Angelehnt an das Leitwort des Gottesdienstes, „Gut begütet“, brachten einige Mitarbeiterinnen der FBS den Mitfeiernden ihre Hüte und deren Bedeutung näher. Der festliche Hut stehe für Begegnungen und Glauben miteinander teilen, der 60 Jahre alte Hut wies darauf hin, dass die FBS als Mütterschule gegründet wurde und der Helm symbolisiere Schutz bei den Widrigkeiten des Lebens. Der bunte Hut spiegle das lebendige und abwechslungsreiche Programm der FBS wider und mit dem Sonnenhut käme die Sonne in die Herzen, so die Botschaft der Mitarbeiterinnen. Eine besondere Stellung nahm die Bischofsmütze ein. „Als Angehörige des Gottesvolkes brauchen wir Orientierung für unser Leben und unseren Glauben“, wurde die Notwendigkeit nach einer erneuerten Kirche betont.

Lemanski bedauerte, dass viele Menschen nicht gut behütet und beschützt seien und dachte dabei insbesondere an die Opfer von sexuellem Missbrauch durch kirchliche Amtsträger. In der aktuellen Situation hob er die Bedeutung von politischer und gesellschaftlicher Bildung hervor. „Ohne Bildung und Wissen besteht die Gefahr, dass sich Geschichte auf katastrophale Weise wiederholen kann“, erklärte er in seiner Predigt. „Seien wir auf der Hut“, sagte Lemanski in Anspielung auf die verschiedenen Kopfbedeckungen, die vor dem Ambo aufgestellt waren. Mit politischer, gesellschaftlicher und religiöser Bildung leiste die Familienbildungsstätte einen wichtigen Beitrag für die Kirche und die Gesellschaft.

Beim anschließenden Empfang begrüßte Ulrike Paege eine ganze Reihe von Ehrengästen – darunter auch den neuen Kreisdechanten Dr. Jochen Reidegeld, der in diesem Amt gleichzeitig Vorsitzender des Bildungsforums im Kreis Steinfurt ist. Auch Rheines Bürgermeister Peter Lüttmann war unter den Gästen, so wie viele andere Gratulanten aus Politik, Verwaltung, Kirche sowie anderen Bildungseinrichtungen.

Josef Wilp, der von Beginn an der FBS verbunden ist, berichtete in einem „Sofagespräch“ von dem Ehevorbereitungskursus, den er vor 50 Jahren mit seiner Frau besucht hatte. Da gab es im Publikum viel zu lachen, aber immer noch habe eine früher verkündete Weisheit auch heute ihre Berechtigung: „Geht nicht eher ins Bett, bis ihr euch wieder vertragen habt“, wurde den jungen Brautpaaren damals mit auf den Weg gegeben.

Lustig und fröhlich wurde es noch einmal zum Ende des Empfangs mit Betty LaMinga und Katrin Piplies aus Köln, die mit kabarettistischen Einlagen die Gäste unterhielten und dafür jede Menge Applaus ernteten. Mit einem Mittagsimbiss und vielen Gesprächen klang die offizielle Geburtsfeier aus. Am Abend waren noch Ehrenamtliche, Kursleiterinnen und Referenten zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen.

Norbert Hoppe