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Ferienspaß für syrische Kinder auf der Wasserburg Rindern

, Kreisdekanat Kleve

Auch wenn er als Direktor vor einigen Wochen Abschied genommen hat, so ganz lässt die Wasserburg Rindern Dr. Kurt Kreiten dann doch noch nicht los. In den Ferien war er jedoch nicht als ehemaliger des katholischen Bildungszentrums dort, sondern als Vorsitzender der Gesellschaft für Internationale Begegnungen (GIB). Gemeinsam mit Vorstandsmitglied Manfred van Halteren machte er sich ein Bild davon, ob die Unterstützung der GIB für ein spontanes Ferienprojekt der Wasserburg gut angelegt war.

Die leuchtenden Augen der zehn syrischen Kinder, die eine Woche lang den Umgang mit Pferden lernten und gemeinsam spielen und toben durften, sprechen jedenfalls dafür. Melissa Cloos, Fachbereichsleiterin auf der Wasserburg, lacht. „Das war schon sehr spontan und kurzfristig, diese Tage hier zu ermöglichen“, sagt sie. Keine zwei Wochen vergingen von der Idee über die Planung bis die Kinder am Montagmorgen das erste Mal vor der Tür standen.

Alles hatte damit begonnen, dass Nesrin Basal, die aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, bei einem Spaziergang das Reitgelände samt Pferden der Wasserburg entdeckt hatte. „Kinder sollten auch in den Ferien nicht nur zuhause herumsitzen, sondern auch etwas erleben“, ist sie sich sicher. Also wollte sie ihre beiden Kinder für einen Reitkurs anmelden – doch dafür waren keine Plätze mehr frei. Und dann ging alles ganz schnell. Weil ein anderes Angebot ausfallen musste, waren kurzfristig noch Kapazitäten auf der Wasserburg frei, Nesrin Basal nutzte ihre Kontakte und so kamen genügend Anmeldungen für die spontane Erlebniswoche zusammen. „Das ganze Team der Wasserburg Rindern steht dahinter. Wir haben alle einen Teil beigetragen, damit wir das Angebot realisieren können, die Drähte haben geglüht“, betont Melissa Cloos.

Kurt Kreiten erfuhr über seine Frau Hedwig, die sich weiterhin um die Wasserburg-Pferde kümmert, von den Planungen. „Eines der Ziele der GIB ist es, die Jugend der Welt zusammenzuführen und dabei auch Menschen in den Blick zu nehmen, denen es vielleicht nicht so gut geht“, erklärt er. In Absprache mit seinem Vorstandskollegen konnte Kreiten zusagen, dass die GIB einen Teil der Kosten übernehmen würde – zum Beispiel für die Verpflegung der Kinder, aber auch für einen gemeinsam Ausflug zum Klever Tiergarten.

Nesrin Basal ist glücklich: „Die Kinder erzählen jeden Abend ausführlich, was sie erlebt und gelernt haben oder wie sie mit den Pferden gearbeitet haben“, berichtet sie lächelnd. Um die Erinnerung an die Erlebniswoche wach zu halten, hat zum Ende des Kurses jedes Kind neben einem Foto auch noch eine Teilnahme-Urkunde erhalten.

Christian Breuer