„Wir möchten die Menschen als Weltbürgerinnen und Weltbürger ansprechen“, erklärte Franziska Barthelt vom Referat Freiwilligendienste im Ausland des Bischöflichen Generalvikariats (BGV). Viele Projektländer stünden bei der Bekämpfung des Virus erst am Anfang: „Wenn Corona mit einem 1000-Meter-Lauf vergleichbar wäre und wir hier in Deutschland mit Glück vielleicht 500 Meter bewältigt haben, dann sind etliche Länder des Globalen Südens gerade erst aus dem Startblock raus.“ Mit ihren Kollegen Judith Wüllhorst und Sebastian Aperdannier sowie den Freiwilligen hofft Franziska Barthelt auf die solidarische Unterstützung der Menschen im Bistum Münster und verspricht: „Die Spendengelder werden zu 100 Prozent weitergeleitet.“
Viele Hilferufe aus den Projekten haben die Freiwilligen in den vergangenen Wochen erreicht. Eine kirchliche Schule in Irigina in Tansania weiß nicht, wie das Lehrpersonal und die Angestellten weiter bezahlt werden sollen. Staatliche Unterstützung gibt es nicht, die Schulgebühren seien eingestellt, seit die Schulen geschlossen seien. In Mexiko machen sich die Projektpartner Sorgen, weil die häusliche Gewalt und die Gewalt gegen Frauen drastisch zugenommen habe. 19 Millionen Menschen hätten ihren Job verloren, ein Ausnahmezustand, der schwer auszuhalten sei. Und in Ghana mangelt es wie in vielen anderen Ländern an Schutzausrüstung – sogar für die Menschen, die direkten Kontakt zu Corona-Infizierten haben. In Nordghana gebe es nicht ein einziges Test-Zentrum.
Carla Schößler aus Münster, die mit dem letzten Flieger am 22. März aus ihrer Projektstelle in Nordghana zurückgekehrt ist, weiß: „Wenn sich einer mit dem Virus ansteckt, wäre das eine Katastrophe für das ganze Dorf.“ Einen Verdachtsfall habe es bereits gegeben, als sie noch vor Ort war. „Der hat sich zum Glück nicht bestätigt“, berichtet die 18-Jährige, die in einer Grundschule mitgearbeitet hat. Weil sich das aber schnell ändern kann, sei es wichtig, für Schutzausrüstung zu sorgen. „Und das funktioniert nur über Spenden“, ist Carla Schößler überzeugt.
Wer die Projektpartner des Bistums Münster unterstützen möchte, kann eine Spende an folgendes Konto überweisen:
Bistumskasse Münster
IBAN: DE29 400 602 65000 2000 100
Zweck: 2211.02.42261 (Spendenbescheinigung unter Angabe der Adresse möglich)
Ann-Christin Ladermann