Seit dem 1. August ist Lena Hox als Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Johannes Baptist in Beelen tätig. Pastoralreferentin – lange Zeit war dieser Beruf für sie keine Option. „Ich habe nach dem Abitur aus reinem Interesse angefangen, katholische Theologie in Münster zu studieren“, erzählt sie. Bereits in ihrer Heimat in Emmerich am Niederrhein war sie in der Pfarrei aktiv – bei den Messdienern, als Sternsingerin, im Seniorencafé. Während des Studiums entwickelte sich schließlich immer stärker der Wunsch, in der Seelsorge einer Pfarrei zu arbeiten. „Die Vielfalt an Aufgaben und der Kontakt zu den unterschiedlichen Menschen erfüllt mich“, sagt Lena Hox.
Praktische Erfahrungen sammelte die 31-Jährige in ihrer Ausbildungsgemeinde St. Laurentius in Warendorf. Drei Jahre lang lernte sie das vielfältige Gemeindeleben kennen, bereitete Familien auf die Taufe ihres Kindes und Jugendliche auf die Firmung vor. In einer Grundschule unterrichtete sie außerdem Religion: „Das war anfangs ein Sprung ins kalte Wasser“, erinnert sich Lena Hox, die selbst Mutter eines Sohnes (10) und einer Tochter (5) ist. Doch von Anfang an habe ihr die Tätigkeit Freude bereitet: „Es ist ein Privileg, mit den Kindern gemeinsam entdecken zu dürfen, wie wichtig der Glaube für ihr Leben sein kann“, berichtet sie.
Hox‘ neuer Arbeitsort ist nur wenige Kilometer entfernt. War sie zuvor Teil eines neunköpfigen Seelsorgeteams, besteht dieses in Beelen, einer der kleinsten Pfarreien im Kreisdekanat Warendorf, aus ihr und Pfarrer Norbert Happe. „Ich sehe das als Chance“, sagt Lena Hox. Mehrere Jahre sei die Stelle des Pastoralreferenten nicht besetzt gewesen, „jetzt habe ich die Möglichkeit, mir erst einmal ein Bild zu machen und dann zu entscheiden, in welchen Bereichen ich mich einbringen kann“, sagt sie. Dass St. Johannes Baptist ein hohes ehrenamtliches Engagement vorzeigen kann, freut sie besonders. „Mir liegt der kreative Bereich, ich probiere gerne etwas aus, ich würde mich freuen, hier Mitstreiter zu finden.“
Den Fokus möchte Lena Hox auf die Begegnungen und den Kontakt zu den Menschen legen. „Zuhören, wahrnehmen, was die Themen sind, die die Menschen – egal ob jung der alt – bewegen, das ist wichtig. Der Glaube muss mit ihrem Leben zu tun haben“, verdeutlicht die Pastoralreferentin. Als eine Herausforderung sieht es die 31-Jährige an, dem Pessimismus entgegenzutreten, der sich außerhalb wie innerhalb der katholischen Kirche an manchen Stellen zeigt. „Darüber nachzudenken, was früher besser war, hält uns manchmal vom praktischen Tun ab. Mein Wunsch ist es, nach vorne zu blicken und gemeinsam tätig zu werden, damit Kirche einen Platz im Leben der Menschen bekommt.“
Lena Hox wird am Sonntag, 29. September, zusammen mit 29 weiteren Kandidaten im St.-Paulus-Dom in Münster von Bischof Dr. Felix Genn für den Dienst als Pastoralreferent beauftragt.
Ann-Christin Ladermann