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Gaesdonck steuert mit neuem Angebot Ärztemangel auf dem Land entgegen

, Kreisdekanat Kleve

Teils gibt es ihn schon, teils droht er: der Ärztemangel im ländlichen Raum. Ein Problem, auf das am 26. September sowohl der nordrhein-westfälische Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann als auch der Landrat des Kreises Kleve, Wolfgang Spreen, aufmerksam machten. Gemeinsam beteiligten sie sich an einer Podiumsdiskussion mit Schülerinnen und Schülern des Bischöflichen Internatsgymnasiums Collegium Augustinianum Gaesdonck. Dort wird seit Beginn des Schuljahres die sogenannte „Advanced Class Medical Science“ angeboten, über die Minister Laumann die Schirmherrschaft übernommen hat.

Mit dem neuen Angebot richtet sich die Gaesdonck an Oberstufenschüler, die einen Beruf im medizinischen Bereich und gegebenenfalls das entsprechende Studium anstreben. In 156 Unterrichtseinheiten – parallel zum normalen Lernpensum der gymnasialen Oberstufe – müssen sie dazu in vier Semestern belegen. Mit Fachlehrern und Medizinern erhalten sie so eine intensive Vorbereitung auf dem Niveau universitärer Proseminare für ihren späteren Beruf. Das sei, erklärte Direktor Dr. Markus Oberdörster, deutschlandweit ein in dieser Form einmaliges Projekt im schulischen Bereich.

Das Angebot zeige, betonte Minister Laumann, dass es auch auf dem Land moderne und zukunftsgewandte Lebensräume gibt. Er verknüpft mit der „Advanced Class Medical Science“ die Hoffnung, dass die angehenden Studierenden am Niederrhein die ländliche Region kennenlernen und sich vorstellen können, dort später auch zu praktizieren. Sein erster Eindruck von dem Angebot sei „sehr gut“, erklärte er. „Das ist keine Spielerei, sondern eine anspruchsvolle inhaltliche Arbeit“, sagte Laumann. Das sei „mit Anstrengungen über den normalen Schulalltag hinaus verbunden“ und „lobenswert“.

Viel Lob äußerte auch der Landrat des Kreises Kleve, Wolfgang Spreen. Dem drohenden Ärztemangel in ländlichen Regionen widme sich die Gaesdonck „in einzigartiger und vorbildlicher Weise“, befand er. Zudem forderte er die Schaffung von mehr Studienplätzen für Mediziner: „Studienplätze sind teuer. Aber noch teurer ist es, keinen Arzt zu haben, wenn ärztliche Versorgung gebraucht wird.“ Er war beeindruckt von einem kurzen Besuch in einer der Kleingruppen, in denen die Schüler mit einem Facharzt gerade einen fiktiven Fall besprachen: „Das ist wirklich ein fantastisches Angebot“, erklärte Spreen.

Mit der „Advanced Class ,Medical Science’” erweitert die Gaesdonck das Angebot ihrer Ex-zellenz-Kurse. Einen Namen gemacht hat sie sich bereits mit dem Exzellenz-Kurs „Business Economics“, der hauseigenen Junior Business School, und der Advanced Class „Arts&Design“ als Mappenkurs der eigenen Kunstschule. Auf akademischem Proseminar-Niveau bieten diese Kurse seit zehn Jahren eine frühzeitige intensive Vorbereitung auf ein erfolgreiches Studium oder eine Berufslaufbahn in den Bereichen Architektur/Design/Kunst und Ökonomie. Neben den fachlichen Möglichkeiten bietet die Gaesdonck zudem ein werte-orientiertes Umfeld.

Informationen zum Bildungsangebot der Gaesdonck mit der neuen „Advanced Class Medical Science“ gibt es auf der Seite www.gaesdonck.de im Internet.

Christian Breuer