Großen Wert legt das Team der Kita St. Marien auf die Zusammenarbeit mit der Pfarrei. Regelmäßig kommt Pfarrer Ulrich Messing zum Morgenkreis in die Kita.
© Bistum Münster„Geborgenheit unter einem Dach – 50 Jahre in der Gemeinde“ – dieses Motto steht über dem Jubiläumsfest. „Schon zum 25-jährigen Jubiläum gab es dieses Motto“, blickt Einrichtungsleiterin Anja Feldmann zurück und fügt hinzu: „Doch es ist noch immer aktuell.“ Anja Feldmann hat viele Entwicklungen im Kita-Wesen miterlebt. Seit knapp 30 Jahren arbeitet sie in der Kita St. Marien, sechs davon als Leiterin, davor als stellvertretende Leiterin. Ein wertschätzendes und vertrauensvolles Miteinander, außerdem „der dörfliche Charme von Sprakel“ mit dem Gemeinde- und Vereinsleben – das schätzen viele Eltern, weiß Feldmann. „Es gibt etliche, die ich als Kind betreut habe und die jetzt als Kita-Familie wieder zurückgekommen sind“, freut sie sich über diese Verbundenheit. „Das macht die vergangenen 50 Jahre zu etwas Kostbarem.“
Einiges hat sich in den vergangenen 50 Jahren verändert. Gesetzliche Vorgaben, Verwaltungsaufgaben und gesellschaftlich steigende Erwartungen nähmen zu. „Vieles ist wichtig, aber stellenweise kosten diese Aufgaben sehr viel Zeit, die wir manchmal lieber für die Kinder hätten“, sagt die Leiterin. Auch personell stehe die Kita-Landschaft zum Beispiel in Zeiten von Fachkräftemangel vor Herausforderungen, denn im Gegensatz zu früher müssten heute nahezu täglich 9,5 Stunden Betreuungszeit abgedeckt werden.
Lobende Worte finden die Einrichtungsleiterin und Simone Rose, langjährige pädagogische Fachkraft in der Kita St. Marien, für die Zusammenarbeit mit der Pfarrei. Regelmäßig feiert ein Mitglied des Seelsorgeteams mit der Kita-Gemeinschaft einen Wortgottesdienst in der Kita, Pfarrer Messing kommt alle paar Wochen zum Morgenkreis vorbei und die Kinder können von Anfang an in verschiedenen Projekten den Kirchenraum kennenlernen. Auch treffen sich die Teams der beiden Kitas regelmäßig zu einem religionspädagogischen Austausch und überlegen, wie bestimmte kirchliche Zeiten und Feste im Jahr für die Kinder erfahrbar gemacht werden können. So haben mehrere pädagogische Fachkräfte an den Angeboten des Aktionsprogramms „Kita – Lebensort des Glaubens“ teilgenommen, mit dem das Bistum Münster neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Kitas und Pfarreien erprobt.
Die Kita biete eine große Chance, Kinder an den Glauben heranzuführen, findet Simone Rose. „Kinder lieben zum Beispiel Bibelgeschichten“, sagt die Erzieherin. Längst ist die Bibel aus der Leseecke nicht mehr wegzudenken. Diese Geschichten neu erfahrbar machen, das ermöglicht das Kita-Team immer wieder aufs Neue. Auch mit ungewöhnlichen Methoden: Im Juli ist eine Erzählwerkstatt zu Gast, in der Bibelgeschichten von Trommeln begleitet erzählt werden.
Anja Feldmann ist es wichtig, die Balance zwischen Neuem und Traditionen zu halten. Dankbar ist sie für das flexible und offene Team, mit dem sie dies im Kita-Alltag umsetzen und weiterentwickeln kann. Baulich ist an einigen Stellen noch immer „der Charme der Anfänge“ zu spüren, wie Feldmann schmunzelnd sagt. „Es liegt stellenweise noch immer der selbe Boden wie vor 50 Jahren, selbst die Sprossenwand im Bewegungsraum ist noch immer da.“
Das Jubiläumsfest am Samstag, 29. Juni, beginnt um 11 Uhr mit einem von der Kita gestalteten Wortgottesdienst in der Pfarrkirche St. Marien in Sprakel. Nach einigen Grußworten wird es anschließend bis 16.30 Uhr ein vielfältiges Programm rund um die Kita geben.
Ann-Christin Ladermann