Geerlings verleiht Pfarrer Knechten die Erzpriesterwürde

, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen

Gleich drei besondere Jubiläen feierte die russische Gemeinde der heiligen Boris und Gleb an diesem Pfingstwochenende: das 40-jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Dr. Heinrich Michael Knechten, der seit 1991 die russische Gemeinde in Horneburg als Seelsorger begleitet, das 50-jährige Bestehen der russischen Gemeinde und ihres Chores.

Erzpriester Heinrich Michael Knechten, Weihbischof Dieter Geerlings und Protodiakon Ekkehard Wegener

Pfarrer Dr. Heinrich Michael Knechten, der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings und Protodiakon Ekkehard Wegener (von links).

© Bistum Münster

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete am Samstag, 19. Mai, die Verleihung der Erzpriesterwürde an Knechten. Der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings verlieh ihm diese besondere Auszeichnung für seine Verdienste um die Gläubigen der russischen Sprache und die Feier der Gottesdienste im slavisch-byzantinischen Ritus. Geerlings, Bischöflicher Beauftragter für die muttersprachlichen Gemeinden im Bistum Münster, nahm die Verleihung im Auftrag der Orientalischen Kongregation vor. Die Feier und der Anlass seien auch für ihn außergewöhnlich, gab er in seiner Begrüßung in der Alten Kirche in Datteln-Horneburg zu. 

Eingebunden war die Verleihung in eine liturgische Feier. In seiner Predigt nahm Geerlings Bezug auf einen „Spitzentext“ des Johannesevangeliums, in dem Jesus zu seinen Freunde sagt: „Bleibt in meiner Liebe.“ „Diese Aufforderung ist die einzige konservative Haltung im Evangelium“, sagte Geerlings. Die Insignien, die Knechten verliehen würden, seien ein Zeichen für die Gegenwart Gottes in der Gemeinschaft. „Darin wird deutlich, wozu wir alle berufen sind. Die Liebe ist das Vorzeichen vor der Klammer unseres Lebens“, betonte er. Sie sähe die Dinge auch in ihrer Schönheit und Kostbarkeit. Das werde in der Liturgie, die in der russischen Gemeinde gefeiert würde, und in der Ausstattung der Alten Kirche mit ihren zahlreichen Ikonen besonders deutlich. Durch die Zeichen, die dem Erzpriester verliehen würden, werde Freundschaft und nicht Knechtschaft ausgedrückt. „Pfarrer Knechten zum mitrierten Erzpriester zu erheben, ist in der Diözese etwas Besonderes. Da zeigt sich wieder, was ‚katholisch‘ bedeutet: das Allumfassende, in dem die Botschaft in vielen unterschiedlichen Facetten zum Ausdruck kommt“, betonte Geerlings.

Gäste gratulieren dem Erzpriester Dr. Heinrich Michael Knechten, der neben Weihbischof Dieter Geerlings steht.

Der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings (rechts) verlieh Dr. Heinrich Michael Knechten, seit 1991 Seelsorger der russischen Gemeinde in Horneburg, die Erzpriesterwürde.

© Bistum Münster

Im Anschluss an die Predigt folgte die Erhebung. Zunächst segnete Geerlings Pfarrer Knechten, sprach ein Gebet und legte ihm die Hände auf. Dann hängte er ihm das neue Priesterkreuz um und setzte ihm die Krone auf. Anschließend überreichte er ihm den Stab. Zum Abschluss betete Diakon Ekkehard Wegener vom Patriarchalischen Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem singend die Friedenslitanei aus der göttlichen Liturgie. Mitglieder aus drei Chören unter der Leitung von Lena Poslednik gestalteten die Feier mit liturgischen Gesängen auf kirchen-slawisch und deutsch mit.

Den Stab hatte Gemeinde- und Chormitglied Karl Weber gedrechselt. Er erläuterte den Gästen, die von nah und fern für diese Feier angereist waren, die Symbolik. „Der Stab ist aus unterschiedlichen tropischen Hölzern gestaltet. Im oberen Teil sind Knochenplatten mit verschiedenen Gebeten eingelassen“, erklärte der pensionierte Lehrer. Auf zwei Platten findet sich das Vaterunser, auf einer weiteren beispielsweise das „Gegrüßet seist du, Maria“. 

Knechten fühlte sich geehrt und dankte gerührt den Menschen, die er begleitet. Es sei eine besondere Auszeichnung für ihn. Zudem sei er dankbar, dass er seit vielen Jahren die russische Gemeinde, der rund 800 Mitglieder aus dem gesamten Bistum angehören, betreuen dürfe. 

Das Jubiläum der Gemeinde und des Chores wurde am Pfingstsonntag, 20. Mai, mit einem Gottesdienst in der Alten Kirche gefeiert. Im Anschluss trafen sich Gemeindemitglieder und Gäste im Pfarrheim zu einem Empfang.

Michaela Kiepe