Gelungenes Freizeitangebot in St. Josef neigt sich dem Ende zu

, Kreisdekanat Recklinghausen

Einige Kinder versuchen konzentriert die Mischung für ihre selbst hergestellte Knete zu perfektionieren, andere fechten unter lautem Rufen ein Tischtennisturnier aus. Das Ferienprogramm der Pfarrei St. Josef in Oer-Erkenschwick ist in vollem Gang. Auf die Frage, wie ihnen das Camp gefällt, geben sie nur knappe Antworten: „Super, alles toll, die coolsten Betreuer!“ Während Felix versucht, den Tischtennisball übers Netz zu befördern, versucht er eine Erklärung: „Man kann sich gar nicht merken, was wir alles gemacht haben, weil es immer so gut ist.“

Für einige der Kinder wäre es diesen Sommer eigentlich mit einer Ferienfreizeit in die Nähe von Warstein gegangen. Erstmals war auch ein Jugendlager für Jungen und Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren nach Kroatien geplant. Leider machte Corona den Plänen der Pfarrei einen Strich durch die Rechnung. Daher kam die angehende Pastoralreferentin Ann-Kathrin Müller-Boßle die Idee der „Sommerfreizeit@home“. Auch aus anderen Gemeinden, in denen die Ferienprogramme ausfallen mussten, meldeten sich Kinder in St. Josef an. In der vergangenen Woche gab es ein Programm für die Größeren, und nun erleben 20 acht- bis zwölfjährige Mädchen und Jungen ihre Sommerfreizeit@home“ rund um die St.-Josef-Kirche.

Draußen sitzen einige Mädchen an einem langen Holztisch und arbeiten an Nagelbildern. Auf dem Boden sind noch Überreste von Kreidezeichnungen zu erahnen. Im Keller des Pfarrheims geht das muntere Treiben weiter. Dort wurde der große Jugendraum in das Geschehen eingebunden und für das Ferienangebot kurzerhand umfunktioniert.

Es läuft Musik. An einem Gruppentisch sitzen Kinder und Betreuer zusammen und stellen Knete her. Der zweite Tisch ist übersät mit alten Zeitungen. Hier klebt ein Mädchen ihrer Freundin gerade eine Gipsbinde auf das Gesicht. Neben der Tür hängen Steckbriefe, die am ersten Tag entstanden sind, und im Eingang steht ein großes Whiteboard, bekritzelt mit der Aufschrift: „Wir haben Spaß!“. Zahlreiche Gesellschaftsspiele warten auf ihren Einsatz. Auf der Terrasse wird Tischtennis gespielt.

Jeden Morgen um neun Uhr startet das achtstündige Ferienprogramm mit einem kleinen Warm Up. Danach geht es direkt in die Workshops. Von Active Painting, über T-Shirts färben, zu Kickern oder Billiard ist vieles dabei. Auch einen Ausflug zum Kettlerhof haben die Heranwachsenden schon unternommen.

Sie sind für die Ferienfreizeit in fünf Kleingruppen eingeteilt, um die Hygiene- und Abstandsregelungen wegen der Corona-Krise einhalten zu können. Seit Mittwoch ist es aber wieder erlaubt, dass sie auch freier miteinander spielen können. Unterstützt werden sie von neun ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern.

„Die Ausarbeitung eines Hygienekonzeptes war aufwändig“, berichtet Müller-Boßle. Aber am Ende habe es sich gelohnt. „Besonders nach den strengen Auflagen der vergangenen Monate, ist es schön für die Kinder, unbeschwert Zeit mit ihren Freunden verbringen zu können“, freut sie sich mit den Teilnehmern. Die Corona-Pandemie und der fehlende Kontakt zueinander sei in den vergangenen Tagen auch immer wieder ein Thema gewesen, das den Kindern am Herzen lag.

Am Samstag endet die Sommerfreizeit. Geplant ist ein gebührender Abschied mit Pizza, einem Lagerfeuer und Marshmallows. Die Vorfreude ist groß.

Pauline Damhus/Michaela Kiepe