© Bischöfliche Pressestelle / Tina Moorkamp

Gemeinsame Sprache, gegenseitiger Respekt und Augenhöhe

Was ist wichtig für eine gute weltkirchliche Partnerschaft? „Eine gemeinsame Sprache im wörtlichen und übertragenen Sinne, gegenseitiger Respekt und gegenseitiges Vertrauen sowie Offenheit und Ehrlichkeit beider Partner“, fasste Münsters Weihbischof Dr. Stefan Zekorn eine Podiumsdiskussion auf dem Katholikentag am 11. Mai zum Thema „Weltkirche im Praxistest. Lust und Frust in weltkirchlichen Partnerschaften“ zusammen.

So seien in Deutschland manche Gruppen verzweifelt, weil sie so lange auf eine Antwort warten müssten, und manche Partner fühlten sich dagegen gedrängt, weil die Deutschen so ungeduldig sind, nannte Zekorn typische Schwierigkeiten in weltkirchlichen Partnerschaften durch kulturelle Unterschiede. „Dabei ist es wichtig, dass wir aufrichtig und ehrlich sind und auch offen sagen, das kann ich jetzt nicht machen“, sagte Erzbischof Dr. Philip Naameh aus Tamale in Ghana.

Naameh beschrieb für die Beziehung zwischen Europa und Ghana drei Phasen: Auf die erste Phase der Kolonialisierung sei eine zweite Phase der Entwicklungshilfe gefolgt. Nun befinde man sich in der dritten Phase, einer wirklichen Partnerschaft weltkirchlicher Partner. „Wir gehen von Gleichheit und Würde aus, dass das Ganze auf Augenhöhe stattfindet und der gemeinsame Glaube das Fundament für die Partnerschaft ist“, sagte Naameh.

Maren Wilmes ist seit Jahren aktiv in der Bistumspartnerschaft zwischen Münster und Tula, die in diesem Jahr ihr 50. Partnerschaftsjubiläum feiern. Für eine gute Partnerschaft sind ihrer Ansicht nach vor allem regelmäßige Begegnungen zwischen den Partnern wichtig. In Ghana sei zum Beispiel ein Großteil der Menschen Analphabeten, sagte Zekorn. „Das erfordert eine gewisse Sensibilität bei der Kontaktaufnahme, weil die Menschen oft nicht sagen, dass sie ein Problem mit WhatsApp oder Facebook haben.“

Tina Moorkamp