"Geschlossene Grenzen wären fatal"

, Kreisdekanat Borken

Dass Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft nicht erwünscht ist, vermag Weihbischof Dr. Christoph Hegge nicht nachzuvollziehen. Noch weniger, dass die Hilfe und Unterstützung Ehrenamtlicher unerwünscht ist. Diesen Hinweis gab der Weihbischof deshalb auch der CDU-Landtagsabgeordneten Heike Wermer mit nach Düsseldorf. Die Politikerin versprach bei der Kreisdekanatsversammlung in Stadtlohn, sich in dieser Sache zu informieren. Doch nicht nur die Flüchtlingssituation war Thema in der Runde mit Pfarreivertretern aus dem Kreisdekanat Borken, die am 26. stattgefunden hat. Auch über die Schulpolitik wurde diskutiert

Die Delegierten des Kreisdekanates Borken zusammen mit Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Kreisdechanten Christoph Rensing und dem Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Schlettert.

Wenn an den Gymnasien in Nordrhein-Westfalen bald wieder das Abitur nach neun Schuljahren eingeführt wird, befürchtet der Weihbischof, „dann haben wir als Bistum für das Raumkonzept an unseren Schulen vielleicht einiges an Geld in den Sand gesetzt“. Die katholische Kirche habe viel geleistet und investiert, um G8 in ihren Einrichtungen möglich zu machen. Generell befürwortete Hegge allerdings G9: „Damit haben die Kinder und Jugendlichen mehr Freizeit.“

Zurück zur Flüchtlingssituation in Deutschland: Der Weihbischof forderte die CDU-Politikerin auf, sich für eine europäische Lösung stark zu machen: „Geschlossene Grenzen wären auch wirtschaftspolitisch fatal.“ Gleichzeitig mahnte Hegge an, sich in den Heimatländern der Migranten zu engagieren: „Wir müssen uns fragen, was wir tun können, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können...“

Neben dem politischen Austausch standen Wahlen auf der Tagesordnung der Kreisdekanatsversammlung: Vertreter für das Kreisdekanat Borken im Diözesanrat sind Petra Nienhaus aus Raesfeld und Jutta Rademacher (Wiederwahl) aus Bocholt. Delegierte für die Vollversammlung des Kreiskomitees der Katholiken sind Anne Mäsing (Borken), Martina Heumer (Stadtlohn), Alfons Bröker (Rhede) und Andreas Leuderalbert (Gronau-Epe). Zu Mitgliedern im Hauptausschuss wurden Jutta Rademacher, Petra Nienhaus, Martina Heumer und Peter Sonntag (Borken-Gemen) bestimmt.

Zur Kreisdekanatsversammlung gehören die Vorsitzenden der Pfarreiräte, der Weihbischof, der Kreisdechant, die Dechanten der Dekanate Ahaus, Bocholt, Borken und Vreden sowie jeweils ein weiterer hauptamtlicher Seelsorger aus jedem Dekanat, die Vertreter des Kreisdekanates im Diözesanrat und der Vertreter des Kreisdekanates im Kirchensteuerrat sowie der Vorsitzende und ein weiteres Mitglied des Kreiskomitees der Katholiken.

Bildunterschrift: Die Vertreter des Kreisdekanates Borken im Diözesanrat, im Hauptausschuss und in der Kreisdekanatsvollversammlung zusammen mit Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Kreisdechant Christoph Rensing, dem Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Schlettert und der CDU-Politikerin Heike Wermer.

Text/Foto: Gudrun Niewöhner