Als Leihgaben stehen die Goldenen Heiligen seit März des vergangenen Jahres im Stiftsmuseum Xanten. Vorher waren sie einer der Glanzpunkte der Sonderausstellung über Zisterzienser im LVR Landesmuseum Bonn, bei der Vorbereitung für diese Sonderausstellung konnten die Figuren und ihre Geschichte umfassend erforscht werden. „Dabei stellen wir die Heiligen auch mal auf den Kopf“, erzählt Peez. Gemeint ist damit die Untersuchung der Unterseiten der einzelnen Figuren. Aus den runden und quadratischen Abdrücken, die dort ablesebar sind, kann der Fachmann den Herstellungsprozess nachvollziehen.
Die heute zur Kirche St. Peter in Rheinberg gehörenden goldenen Heiligenfiguren haben eine bewegte Geschichte. Ursprünglich standen sie im Hochaltar der Klosterkirche der Abtei Kamp. Die Kamper Zisterziensermönche hatten den Altar um das Jahr 1440 im Hochchor ihrer Kirche aufstellen lassen. „Nachdem das Kloster 1802 aufgelöst wurde, kam der Hochaltar schließlich nach Rheinberg“, erklärt Martin Ahls, Pfarrer an St. Peter in Rheinberg. Dort sorgte der bekannte Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner um die Mitte des 19. Jahrhunderts für eine gänzlich neue Aufstellung der Altarteile. Im Xantener Stiftsmuseum können Besucher zur Zeit bis auf wenige Zentimeter Abstand den goldenen Heiligen Auge in Auge gegenüberstehen. Was die Figuren über ihre bewegte Geschichte verraten, fasst Peez in seinem spannenden Vortrag mit anschaulichem Bildmaterial zusammen.
Beginn ist am Donnerstag, 7. November, um 19.30 Uhr im Vortragsraum im Stiftsmuseum Xanten. Eine Anmeldung ist nicht erfordertlich, der Eintritt ist frei. Im Internet gibt es auf der Seite www.stiftsmuseum-xanten.de weitere Informationen.
Christian Breuer