„Gottes Haus für die Menschen“

, Kreisdekanat Steinfurt

Das mit dem ersten Advent beginnende neue Kirchenjahr ist für die Emsdettener Pfarrei St. Pankratius ein besonderer „Aufbruch in eine neue Zeit“. Über ein Jahr war die Pfarrkirche inmitten der Innenstadt geschlossen. In dieser Zeit wurde der Innenraum umfangreich saniert und umgestaltet. Mit einem festlichen Gottesdienst, zu dem Weihbischof Dr. Stefan Zekorn in Vertretung für den erkrankten Weihbischof Dr. Christoph Hegge nach Emsdetten gekommen war, feierte die Gemeinde die Wiedereröffnung von St. Pankratius. Dabei war vor allem die Altarweihe mit viel Feuer und noch mehr Rauch ein beeindruckendes Erlebnis.

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn salbt den neuen Altar in der St.-Pankratius-Pfarrkirche

Im Gottesdienst weihte Zekorn den neuen Altar, indem er ihn unter anderem mit Chrisamöl salbte.

© Bistum Münster

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Pfarrer Norbert Weßel den Gast aus Münster, aber auch Vertreter des Architekturbüros, der Handwerksbetriebe, des Bistums Münster, der Vereine und Verbände sowie der evangelischen Kirchengemeinde begrüßt. „Wir haben ein wahres Schmuckkästchen bekommen“, zeigte er sich voller Freude über das Ergebnis der mehrmonatigen Baumaßnahme. Doch die Renovierung sei nicht nur ein äußeres Zeichen, betonte Weßel: „Sie steht auch für die Mitte unseres Glaubens, aus der wir unser Leben gestalten“, verwies er auf den Altar, der nach vorne gerückt sei und um den sich die Gemeinde künftig versammle.

Die Altarweihe, erklärte Zekorn den Mitfeiernden in seiner Predigt, mache durch ihren Ritus deutlich: „Ja, hier ist Gottes Haus für die Menschen.“ Gott wolle den Menschen nahe sein und dafür seien Kirchen zentrale Orte. In denen auch der Ambo eine wichtige Funktion habe, wie der Weihbischof weiter ausführte: „Hier wird uns das Wort des Lebens verkündet.“ Die menschliche Vernunft sei begrenzt. Zekorn rief dazu auf, mutig zu sein und sich immer wieder für neue Perspektiven zu öffnen: „Gottes Wort ruft uns heraus, wach zu sein und mit ihm den Weg zu gehen.“ Das Gebet, fügte der Weihbischof an, sei dafür eine Kraftquelle.

Pfarrer Weßel überreichte Zekorn vor der Altarweihe mehrere Reliquien, Überreste von Heiligen, von der Heiligen Prudentia und der Heiligen Innocentia sowie vom Namenspatron der Pfarrei, dem Heiligen Pankratius, die in den Altar eingelassen wurden. Anschließend besprengte Zekorn den Altar mit Weihwasser, salbte ihn an fünf Stellen mit Chrisamöl und verrieb dieses als Erinnerung an die fünf Wundmale Christi. Auf diese Stellen wurden Schalen mit Weihrauch gestellt, die der Weihbischof mit der Flamme der Osterkerze entzündete. Nach einem Gebet deckte der Weihbischof den Altar und feierte mit der Gemeinde die erste Eucharistie. Zuvor hatte er bereits Taufwasser und Ambo geweiht und das Lektionar an einen Vertreter der Lektoren überreicht.

Auch die Pfarreiratsvorsitzende Hildegard Robertz zeigte sich angetan von der Umgestaltung der Kirche: „An uns liegt es jetzt, diesen Raum mit Leben zu füllen.“ Die Pankratius-Kirche sei nicht nur für die Pfarrei ein wichtiger Ort, „sie ist das Herzstück der Stadt.“ Was Bürgermeister Georg Moenikes durch seine Teilnahme an diesem Gottesdienst ausdrückte.

Jörg Kohlstedde, stellvertretender Vorsitzende des Kirchenvorstandes, nannte, verbunden mit einem Dank an alle am Projekt Beteiligten, am Ende ein paar Zahlen. Wahrscheinlich, noch seien nicht alle Arbeiten komplett abgeschlossen, werde man unter dem für die Renovierung veranschlagten Bauvolumen von 2,1 Millionen Euro bleiben. Das Bistum Münster übernehme davon einen Fixbetrag von einer Million Euro. Den Rest zahle die Pfarrei St. Pankratius aus ihren Rücklagen.

Das letzte Wort vor dem Schlusssegen des Weihbischofs hatte noch einmal Pfarrer Weßel, der sich beim Kirchenvorstandsmitglied Heinz Laumann und dem Küsterteam für ihren unermüdlichen Einsatz sowie beim Kirchenchor der Pfarrei unter der Leitung von Andrea Brinkhaus-Wermers für die musikalische Gestaltung der Festmesse bedankte. Und ein letztes Lob gab es für die vielen Messdiener aus allen Emsdettener Gemeindeteilen, die den zweieinhalbstündigen Gottesdienst mitgestalteten und in ihrer Anzahl auch den Weihbischof zum Staunen brachten: „Ihr leistet einen treuen Dienst. Danke.“

Gudrun Niewöhner