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Gottesdienst der Schützen zum Katholikentag in der St.-Erpho-Kirche

Mit den Fahnenabordnungen vieler Schützenbruderschaften ist Weihbischof Rolf Lohmann am 11. Mai in die münstersche St.-Erpho-Kirche eingezogen. Dort feierte er einen Gottesdienst unter dem Leitwort „Schützen schützen Frieden“.

Diesen hatten der Bund der St.-Sebastianus-Schützenjugend (BdSJ) und der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) angeboten. Zahlreiche Schützen waren der Einladung gefolgt, darunter als Konzelebranten Robert Kleine, Bundespräses des BHDS, Günther Lube, BHDS-Diözesanpräses und der Bundespräses des BdSJ, Wolfgang Pütz.

In seiner Predigt fragte der Weihbischof mit Blick auf die Krisenherde auf der Erde: „Ist die Welt aus den Fugen geraten?“ Es gebe Krieg, Ungerechtigkeit, Chancenungleichheit. „Das passt nicht, da ist etwas nicht in Ordnung“, sagte Lohmann eindringlich. Es sei die Kraft des Kreuzes, die die Welt weiterhin zusammenhalte. Das Kreuz stehe als Zeichen dafür, was Hingabe bedeuten könne, Gott habe sich den Menschen hingegeben. „Hingabe ist auch etwas, was die Gilden und Bruderschaften der Schützen auszeichnet“, sagte Lohmann, „die Mitglieder geben ihre Gaben und ihre Zeit hin, um in Gemeinschaft zusammenzukommen. Die Schützen sind präsent und halten in vielen Orten die Gemeinschaft zusammen.“

Zudem fordere die Mitgliedschaft in einer Gilde oder Bruderschaft viel Leidenschaft. Nur wenn diese vorhanden sei, könne das Schützenwesen zukunftsfähig bleiben, mahnte Lohmann. „Dabei darf man auch mal unterschiedliche Meinungen haben“, betonte er. Entscheidend sei, nicht immer nur auf das zu gucken, was mal war, sondern auch zu schauen, wo es in Zukunft hingeht. „Das haben die Schützen mit der Kirche gemeinsam“, sagte Lohmann, „einfach so weiterzumachen wie bisher, das funktioniert nicht mehr.“
Mit Blick auf das Leitwort des Gottesdienstes sprach der Weihbischof die Schützen direkt an: „Wir wollen schützend auftreten für das Leben, wir wollen schützend auftreten für das Evangelium, wir wollen uns schützend gegen rechte, nationalistische Parolen stellen.“ Wenn jemand rechtes Gedankengut verbreiten wolle, müsse schützend dagegen gewirkt werden. Im gleichen Maße seien die Schützen aufgerufen, „eine Kirche zu gestalten, die für die Menschen da ist, die an die Grenzen geht und sich nicht in die Enge treiben lässt, sondern weltumspannend ist“, forderte Lohmann. „Seien wir Schützen, die den Frieden schützen“, forderte der Weihbischof abschließend.

Christian Breuer