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Gottesdienst erinnert Studenten an die ferne Heimat

, Bistum Münster, Kreisdekanat Wesel

Ihre Heimat liegt südlich des Äquators: Regina Davita Kurnia stammt aus Indonesien, ist in der Hauptstadt Jakarta aufgewachsen. Vor zwei Jahren entschloss sich die 24-Jährige, ein Studium aufzunehmen – sie landete an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Seither lebt sie am Niederrhein, „das ist schon ein bisschen anders hier als in Indonesien“, sagt sie und lächelt.

Auch wenn sie nun fern der Heimat lebt, geht die Studentin jede Woche in die Kirche, um am Gottesdienst teilzunehmen, so wie sie es aus Indonesien gewohnt ist. „Das verbindet mich mit zuhause“, sagt sie. „Der Unterschied ist nicht besonders groß, es ist die gleiche Reihenfolge wie bei uns, daher weiß ich, wann man sich hinstellt, sich setzt oder hinkniet“, berichtet die 24-Jährige und ergänzt lachend: „Ich verstehe nur nicht immer alles, was gesagt wird.“ Regina Davita Kurnia beherrscht die deutsche Sprache zwar schon sehr gut, doch an der Hochschule wird Englisch gesprochen, sowohl in den Seminaren als auch zwischen den Studenten, die aus vielen unterschiedlichen Ländern stammen.

Und so ist Englisch in Kleve nun auch zur Gottesdienstsprache geworden. Einmal monatlich organisiert die kleine Studentengemeinde, zu der auch Regina gehört, einen Gottesdienst in der Klever Unterstadtkirche. Sogar ein eigenes Gesangbuch gibt es, „Campus Kleve meets Catholic Church“ („Der Campus Kleve trifft die katholische Kirche“) heißt es. Die Lieder werden von zwei Gitarren begleitet. Für Kaplan Cornelius Happel, Spiritual an der Gaesdonck, sind diese Feiern eine besondere Herausforderung, denn nicht nur alle liturgischen Texte werden auf Englisch gelesen, auch seine Predigt hält er in der Fremdsprache.

Rund 20 Studenten aus Indonesien, Pakistan, Nigeria, Simbabwe und Venezuela umfasst die Gemeinde der Hochschule derzeit. Manchmal sitzt nur eine Handvoll zusammen, manchmal sind alle da. Wenn sie sich zur Kommunion in einem kleinen Kreis zusammenstellen oder zum Friedengruß jeder jedem die Hand reicht wird spürbar, dass alle einen Moment erleben, in dem sie mit ihrer fernen Heimat verbunden sind.