Grevener Pfarrei St. Martinus startet in Kita-Projekt

, Kreisdekanat Steinfurt

Ein Junge stürzt mit seinem Skateboard auf dem Bürgersteig, ein vorbeikommender Mann hilft ihm wieder auf die Beine. An sich keine spektakuläre Szene, mit der die katholische St. Martinus-Pfarrei aus Greven am Montag in das Kita-Projekt „Kita – Lebensort des Glaubens“ des Bistums Münster gestartet ist. 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kita-Teams und dem Pastoralteam erleben diese Szene mit starker Symbolkraft in der Jugendkirche Mary`s. Und es geht weiter: Der Junge stellt das Board plötzlich an einen Baum und hilft einer Großmutter, ihre schweren Einkauftaschen über die Straße zu bringen. Eine Welle der Hilfsbereitschaft und Aufmerksamkeit schwappt durch die Stadt, ausgelöst durch einen kleinen Funken.

In einem der Workshops, unter Leitung von Thomas Schulz, ging es darum, die Bibel erlebbar zu machen – dafür war von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gehörige Portion Kreativität gefragt.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass wir uns am Gedenktag des Heiligen Josef treffen und einen neuen Weg beginnen“, freute sich der leitende Pfarrer Klaus Lunemann. „Josef war ein guter Zuhörer. Er hat seinen Träumen und Visionen vertraut und war breit, sich auf neue Wege einzulassen. So wie wir heute.“

Beide Verbundleitungen haben zusammen mit den 120 Erzieherinnen und Erzieher der sieben katholischen Kitas in Greven eine logistische Meisterleistung erbracht, um diesen Tag durchführen zu können, denn die Kitas wurden geschlossen.

„Daran kann man erkennen, wie wichtig das Projekt für die Kitas ist“, erklärte Verbundleiterin Barbara Tröster. Und ihre Kollegin Nina Lage ergänzte: „Das Projekt soll der Profilierung dienen: Was zeichnet uns als katholische Kita eigentlich aus?“

Dazu seien bereits Teamfortbildungen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben geplant fügte Kita-Projektleiter Sebastian Mohr hinzu. „Eine eigene Haltung zu entwickeln und sie nach außen vertreten zu können, das wollen wir fördern. Angestrebt ist auch eine bessere Vernetzung von Kirche vor Ort, aller sieben Kitas und den Elternhäusern.“

Die Vergewisserung der eigenen Stärken sei dabei die eine Motivation gewesen. „Wir entwickeln einen besonderen Schwerpunkt und werden zum Lebensort des Glaubens“, die andere, erläutert Tröster weiter. Durch Vernetzung soll voneinander profitiert werden: „Wir wollen zeigen, wie viel Power in uns steckt.“

Pastoralreferentin Andrea Antkowiak sieht in dem stärkeren Zusammenspiel zwischen Pastoralteam und Kitas auch „eine Chance für die Gemeinde. Wir waren schon immer Lebensorte des Glaubens. Das müssen wir uns bewusster machen und damit auch bei den Eltern wuchern.“

Im Anschluss wurde es für die Teilnehmenden praktisch. Acht Workshops standen zur Auswahl und luden dazu ein, sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen oder selber auszuprobieren, wie Kinder praktisch für den Glauben begeistert werden können.

Neben der Praxis spielte an dem Tag das eigene spirituelle Erleben eine große Rolle. So konnte man sich mit seinem persönlichen Gottesbild auseinandersetzen oder auch einfach für einen Moment die Spuren des Alltags verlassen und sich Zeit für den ganz eigenen Augenblick nehmen und sich auf etwas Neues einlassen.