Grundsteinlegung für stationäres Hospiz in Kleve-Donsbrüggen

, Kreisdekanat Kleve

Das zukünftige Hospiz-Gebäude im und am ehemaligen Pfarrhaus Donsbrüggen wächst Stein um Stein. Mit einer symbolischen Grundsteinlegung bekräftigte nun die Katholische Karl-Leisner-Stiftung den Fortschritt und unterstrich die Bedeutung der sehnlich erwarteten Einrichtung. „Das Hospiz soll am Ende des Lebens Halt und Geborgenheit bieten und dabei mitten im Leben stehen“, sagte Dr. Michael Pietsch, Vorsitzender des Kuratoriums der Katholischen Karl-Leisner-Stiftung, im Corona-bedingt kleinen Kreis.

Mehrere Menschen stehen mit Abstand vor einem eingerüsteten Gebäude.

Dr. Michael Pietsch, Propst Johannes Mecking (v.r.) und Dr. Angelika Mosch-Messerich (m.) feierten mit Freunden, Förderern und Beteiligten die Grundsteinlegung des sehnlich erwarteten Hospizes in Kleve-Donsbrüggen.

© KKLE / Thomas Momsen

Das Hospiz soll noch vor Weihnachten 2021 in Betrieb genommen werden. Das Gebäude vereint alt und neu: Zwölf Einzelzimmer werden Platz in einem modernen Anbau des Pfarrhauses finden. Bodentiefe Fenster ermöglichen einen unverstellten Blick in den Bauern- und Staudengarten, der das Hospiz großzügig umschließen wird. Das altehrwürdige Pfarrhaus selbst wird kernsaniert und vor allem als Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude dienen. Die Kirchengemeinde stellt der Katholischen Karl-Leisner-Stiftung Grundstück und Gebäude im Rahmen einer Erbpacht zur Verfügung.

„Die Fundamente und der Grundstein für das Pfarrhaus wurden bereits vor über 100 Jahren gelegt“, sagte Propst Johannes Mecking, Kuratoriums-Mitglied der Katholischen Karl-Leisner Stiftung und Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde und Propstei St. Mariä Himmelfahrt Kleve. „Heute kommt ein weiterer Grundstein hinzu. Er erzählt späteren Generationen von der Begeisterung, dem Willen, dem persönlichen Einsatz und der Spendenfreudigkeit, hier ein Hospiz entstehen zu lassen."

Den Hospizgedanken fasste Propst Mecking anschaulich zusammen: „Es geht darum, Menschen in ihrer letzten Lebenszeit nahe zu sein, ihnen zu helfen, sie zu trösten, aber auch mit ihnen das oft Unerklärliche auszuhalten.“ Der Bau des Hospizes solle dabei auch „Stein des Anstoßes“ bei den Menschen sein, die gerne an Krankheit, Leiden und Sterben vorbeigehen wollen. „Es will die Menschen daran erinnern und nachdenklich machen, dass wir in der Situation des Sterbens und des Todes nicht würdelos abgeschoben werden, sondern in diesem Haus Halt und Geborgenheit erfahren dürfen“, so Mecking.

„Der Bedarf für ein Hospiz im nördlichen Kreis Kleve ist groß“, weiß Dr. Angelika Mosch-Messerich, Vorsitzende des Fördervereins Hospiz Kleve. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass die Bauarbeiten voranschreiten.“ Der umtriebige Förderverein unterstützt mit seiner Arbeit nicht nur den Bau, sondern auch den Betrieb des Hospizes. Die Betriebskosten eines Hospizes werden zu 95 Prozent von den Krankenkassen getragen, eine Lücke von fünf Prozent muss Jahr für Jahr mit Spenden gedeckt werden. Die Hospizleistungen bleiben damit für die Gäste des Hauses kostenfrei.

Christian Weßels (KKLE)