
Prof. Marianne Heimbach Steins ist Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster und Stefan Querl, Historiker und Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel.
© Sulzer/Nichole Rademacher„Erinnerungskultur verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und mit Fragen, wie wir in Zukunft leben wollen – und sie ist höchst relevant auch für unsere heutige Demokratie“, davon ist die Historikerin überzeugt. Darum bieten das Haus der Familie Warendorf, das Ökumenische Bildungswerk Ostbevern und das Katholische Bildungswerk Everswinkel-Alverskirchen eine weitere Veranstaltung an: Am Samstag, 25. Januar, findet eine gemeinsame Tagesfahrt zum Kloster Dalheim statt. Besucht wird die Sonderausstellung „Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus“.
Im Spannungsfeld von institutioneller Verantwortung und persönlicher Gewissensfrage stellt die Ausstellung kirchliches und christliches Verhalten in den Kontext der Zeit. Sie zeigt anhand bewegender Beispiele mögliche Motive für individuelles Handeln bzw. Nicht-Handeln. Sie beleuchtet unter anderem die Maßnahmen, mit denen die Nationalsozialisten den christlichen Glauben aus dem Alltag zu verdrängen suchten.
Schon am Montag, 3. Februar, um 19 Uhr sind zwei weitere Gesprächspartner unter der Fragestellung „Menschenwürde – unantastbar?“ im Haus der Familie zu Gast. Prof. Marianne Heimbach Steins ist Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster und Herausgeberin der im Juli 2024 veröffentlichten Studie „Die Programmatik der AfD – eine Kritik. Darstellung und Vergleich mit Positionen der katholischen Kirche“. Diese analysiert die politischen Positionen der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) im Vergleich zu den Positionen der katholischen Kirche und kommentiert sie aus der Perspektive der christlichen Sozialethik. Die Studie richtet sich an Christinnen und Christen sowie Bürgerinnen und Bürger, die sich über die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Sorgen machen und eine informierte Position beziehen möchten.
Die Herausgeberin stellt die Studie vor und wird darüber mit Stefan Querl, Historiker und Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, und den Teilnehmenden ins Gespräch kommen. „Mut zur Menschlichkeit und Stärkung von Zivilcourage sind aktuell gefragter denn je, denn „Nie wieder ist jetzt!“, heißt es in der Ankündigung des Hauses der Familie.
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung zu allen drei Veranstaltungen im Haus der Familie gibt es telefonisch unter 02581-2846, per Mail an fbs-warendorf[at]bistum-muenster.de oder im Internet.
Text: Ann-Christin Ladermann
Foto: Henning Schlottmann - Mirjam Zadoff