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Helmut Flötotto war beim Katholischen Flüchtlingsgipfel in Essen

, Bistum Münster

Zum vierten Katholischen Flüchtlingsgipfel hatte der Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan Heße, rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Essen eingeladen. Heße ist Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Zu den Teilnehmern gehörte Helmut Flötotto, Flüchtlingsbeauftragter im Bistum Münster.

„Schön, dass wir als Kirche Flagge zeigen in der Flüchtlingshilfe“

 „Das war sehr beeindruckend“, berichtet er, „neben vielen Flüchtlingsbeauftragten aus den Bistümern haben auch viele Engagierte teilgenommen, die in diesem Bereich tätig sind.“ Unter anderem wurde über die neue Arbeitshilfe der DBK diskutiert, die den Titel „Dem Populismus widerstehen“ trägt.

Rechtspopulismus, erklärt Flötotto, „ist latent schon lange vorhanden und es gab ihn auch schon vor dem Flüchtlingszuzug. Gerade über die sozialen Medien kann er sich heute aber unkontrolliert profilieren.“ Davon bleibe auch die Kirche nicht verschont und verspüre einen deutlichen Gegenwind, dem man sich entgegenstellen müsse. Es sei beeindruckend, wie stark sich die Bistümer und kirchlichen Hilfswerke schon jetzt finanziell engagieren, betont Flötotto, zudem seien trotz wachsender Anfeindungen nach wie vor 51.000 Menschen ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig. „Schön, dass wir als Kirche Flagge zeigen“, freut sich Flötotto.

Dazu gehöre es auch, dass es innerhalb der Kirche unterschiedliche Meinungen gebe. „Gegensätze müssen wir aushalten“, betont Flötotto, „aber was wir nicht aushalten dürfen ist, dass Meinungsverschiedenheiten auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen werden.“ Es gelte, Rechtspopulismus und Fremdenfeindlichkeit noch stärker in den Blick zu nehmen und gegen entsprechende Tendenzen anzugehen. In der Kirche seien solche Positionen „nicht zu akzeptieren“, erklärt er.

Bei einem Festakt wurde während des Flüchtlingsgipfels der Katholische Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus verliehen. Den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis überreichte Erzbischof Heße an das von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Bonaventura und Hl. Kreuz in Remscheid-Lennep initiierte Projekt „Global Village: Weltort Lennep“. Zweite Preise (jeweils 3.000 Euro) erhielten die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) und der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ) für ihre gemeinsame Initiative „Tacheles! Klare Kante gegen Extremismus“ sowie die Schweinfurter Caritas für das Projekt „Lesekoffer Flucht und Vertreibung“ und weitere Aktivitäten in der Flüchtlingshilfe. Mit einem „Sonderpreis für eine innovative Projektidee“ (1.500 Euro) wurde „Café Hoffnung“ der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen ausgezeichnet.