Herzlicher Abschied und herzliches Willkommen

, Bistum Münster

Dr. Klaus Winterkamp steht vor dem Amtsantritt als neuer Generalvikar des Bistums Münster. Im Rahmen einer heiligen Messe im St.-Paulus-Dom und eines Empfangs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums erhielt er am 28. September seine Ernennungsurkunde von Bischof Dr. Felix Genn. Zugleich verabschiedete Genn den bisherigen Generalvikar Dr. Norbert Köster.

Der künftige Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp, Bischof Dr. Felix Genn und der scheidende Generalvikar Dr. Norbert Köster stehen in Messgewändern lächelnd nebeneinander.

Einer kommt, einer bleibt, einer geht: Der künftige Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp, Bischof Dr. Felix Genn und der scheidende Generalvikar Dr. Norbert Köster.

© Bistum Münster
Die Mitarbeitervertretung überreichte dem scheidenden Generalvikar Dr. Norbert Köster eine selbst gestaltete "Speisekarte für meine Seele".

Die Mitarbeitervertretung überreichte dem scheidenden Generalvikar Dr. Norbert Köster eine "Speisekarte für meine Seele".

© Bistum Münster

Köster scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Amt und wird sich künftig wieder seiner Profession als Kirchenhistoriker widmen. Der Wechsel tritt zum 1. Oktober in Kraft.

Seine Predigt während der Messe entwickelte der Bischof von der Tageslesung her. In dem Text aus dem Buch Kohelet gehe es um das Gespür dafür, was „dran“ sei, worauf es im aktuellen Moment ankomme. Dabei blicke der Schreiber über das irdische Dasein hinaus und füge an, dass Gott in alles, was der Mensch in seiner Vergänglichkeit tue, Ewigkeitssinn hinein gebe.

Als Generalvikar habe auch Norbert Köster ein inneres Gespür gehabt für das, was „dran“ sei, und habe all seine Mühe darauf ausgerichtet. „Dabei waren sein Handeln und seine Pläne immer in einen geistlichen Zusammenhang eingeordnet“, sagte der Bischof. Er sei zuversichtlich, dass Klaus Winterkamp ebenso erspüre, was im Bistum Münster „dran“ sei.

Die aktuell für die Kirche schweren Zeiten seien im Sinne des Buches Kohelet „eine Zeit des Verlierens und des Suchens“. Eine solche Zeit erlebe auch Jesus Christus im Tagesevangelium und frage die Jünger mitten in dieser Suche, für wen sie ihn hielten. „Diese Frage ist für uns Gegenwart, und nur mit Jesus Christus als Heiland, auf den wir uns stützen, wissen wir, dass wir auf dem Weg bleiben“, sagte der Bischof.

Beim Empfang im Priesterseminar Borromaeum dankte Genn in einem launigen Grußwort seinem scheidenden Generalvikar für seine „kundige, kompetente Arbeit, seine strukturierte Führung in Gremien und sein konstruktives Gespür für das, was ,dran‘ ist.“ Kösters Stärken seien außerdem seine Kenntnis der Menschen und sein aufrichtiges Interesse an ihnen. Über den neuen Generalvikar sagte der Bischof, als Beauftragter des Bistums für den Katholikentag in Münster „hat Klaus Winterkamp verstanden, mit meinem Kopf zu denken und mit meinem Herzen zu fühlen“. Das werde ihm auch im künftigen Amt gelingen.

Für die Mitarbeitervertretung würdigte Marietheres Stockhofe-Fernandes Kösters stetes „Bemühen, auf andere zuzugehen und der Sache und den Menschen gerecht zu werden.“ Witz, Wortgewandtheit und Weisheit hätten ihn ausgezeichnet.

Köster seinerseits, dessen mehr als zweijährige Amtszeit auch noch über verfilmte Aussagen von Weggefährten humorvoll bilanziert wurde, dankte dem Bischof für „sein Vertrauen und das gegenseitige Verstehen“ sowie allen Anwesenden für die Zusammenarbeit. Er habe als Generalvikar viel gelernt. „Die Arbeit für dieses Bistum, das mir sehr am Herzen liegt, hat mich immer mit besonderer Freude erfüllt“, sagte Köster sichtlich bewegt.

Sein Nachfolger Winterkamp schloss sich den Wünschen des Bischofs für eine gute Zusammenarbeit an. Augenzwinkernd stellte er fest: „Wir sind zwei ganz unterschiedliche Typen – wir werden uns bestens ergänzen.“

Anke Lucht