Hütte der guten Taten in Recklinghausen – eine Erfolgsgeschichte

, Kreisdekanat Recklinghausen

Der Weihnachtsmarkt in Recklinghausen ist gestartet. Und mit ihm auch die „Hütte der guten Taten“. „Die Idee, Kindern in der Region und in der Einen Welt Wünsche zu erfüllen, hatten Mitglieder des Stadtkomitees vor 13 Jahren“, berichtet Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Kreisdekanats Recklinghausen. Er organisiert gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeiter Hans Spiza das Angebot, das von Jahr zu Jahr wächst.

„Im letzten Jahr waren alle Gutscheine bereits vor Ende des Weihnachtsmarktes verkauft. Deshalb haben wir in diesem Jahr die Anzahl erhöht“, berichtet Gutzeit. Nun stehen 1650 Wunschzettel von 30 Organisationen in zehn dicken Ordnern sortiert in der „Hütte der guten Taten“ und warten auf Käufer. Die können zwischen konkreten Wünschen wie ein Kartenspiel, eine Puppe, Nachhilfeunterricht für Flüchtlingskinder oder auch die Unterstützung von Projekten für Kinder verschiedener Hilfswerke auswählen. „Jeder Euro kommt bei den Kindern an. Das Kreisdekanatsbüro übernimmt die gesamte Organisation, und die Hütte wird uns kostenlos zur Verfügung gestellt“, berichtet Gutzeit. 2007 beliefen sich die Einnahmen bei der Premiere auf 5.800 Euro. Das Angebot hat sich seitdem so gut entwickelt, dass bis heute die Anzahl der Gutscheine verdoppelt wurden, und im vergangenen Jahr Wünsche für 15.600 Euro erfüllt werden konnten. Dabei können Interessierte Wunschzettel im Wert von fünf, zehn, 15 oder 20 Euro erwerben. „Bereits im September starten wir mit den Vorbereitungen, die sich dann bis zum Dankeschön-Abend mit den Ehrenamtlichen nach der Fastenzeit hinziehen. Es ist ein sehr schönes und vor allem konkretes Projekt, das viel Freude macht und Kinderaugen zum Leuchten bringt“, ist Gutzeit von Jahr zu Jahr begeistert.

So stehen nun vier Wochen lang jeden Tag Mitglieder von Vereinen, Verbänden, Institutionen oder auch Schülerinnen und Schüler in der Hütte im Schatten der Propsteikirche St. Peter und bieten die Gutscheine, die teilweise von Kindern selbst gestaltet sind, den Besuchern an. Mit von der Partie sind beispielsweise die Raphaelsschule, der Sozialdienst katholischer Frauen, der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst, die Drogenhilfe, die Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Gruppen, das Prosper-Hospital oder auch Kirchengemeinden. „Viele sind von Anfang an dabei. Es ist eine bunte Mischung“, erzählt Gutzeit. Aber auch die Menschen, die vor der Hütte Halt machen, in den Ordnern blättern und einen oder mehrere Gutscheine erwerben, sind glücklich. Diese Rückmeldungen erhalten Gutzeit und Spiza immer wieder. So wie die Beteiligten bei einem Junggesellenabschied. „Sie haben an der benachbarten Bude gefeiert und dabei die Hütte entdeckt. Am nächsten Tag kam einer der Feiernden zur Hütte, und hat das Geld, das sie noch übrig hatten, in Kinderwünsche investiert“, berichtet Gutzeit von einem besonderen Erlebnis.

Montags bis freitags ist die „Hütte der guten Taten“ auf dem Kirchplatz von 15 bis 20 Uhr, samstags von 11 bis 20 Uhr und sonntags von 13 bis 20 Uhr geöffnet.

Bildunterschrift:
Marc Gutzeit (links) und Hans Spiza (rechts) vom Kreisdekanatsbüro Recklinghausen besuchen Sara Töpper (2. von links) und Katrin Rohkemper, Lehrerinnen an der Raphael-Schule, in der Hütte der guten Taten.

Michaela Kiepe