Ideal und Wirklichkeit

, Bistum Münster

Die Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“ ist am 28. April offiziell eröffnet worden. Beim Festakt im Foyer des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster sprachen Münsters Bischof Dr. Felix Genn, LWL-Direktor Matthias Löb und Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Das Bistum beteiligt sich an der Ausstellung mit Werken unter dem Titel „Frieden. Wie im Himmel, so auf Erden?“

Bischof Dr. Felix Genn

Bischof Dr. Felix Genn dankte bei der Eröffnung der Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“ in Münster allen, die an den Vorbereitungen beteiligt waren.

© Bistum Münster

Das Fragezeichen sei wichtig, betonte Bischof Genn,. „Es ist dem Bistum ein Anliegen gewesen, keinesfalls eine apologetische Ausstellung zu zeigen, zumal in der Geschichte der Kirche zu oft eine Diskrepanz zwischen den christlichen Friedensidealen und dem tatsächlichen Zustand in der Welt bestand – nicht zuletzt durch das Christentum selbst verschuldet. Ich denke, wir präsentieren hier eine ausgewogene Vielfalt, die Ideal und Wirklichkeit aufgreift.“

Der Bischof dankte dem Team um Prof. Dr. Thomas Flammer. Ihm sei es gelungen, ohne eigene museale Strukturen über 100 hochkarätige Objekte nach Münster zu holen: „Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn junge Künstler der ,Klasse Löbbert‘ der Kunstakademie Münster im St.-Paulus-Dom weitere Werke und -projekte ausstellen“, sagte Genn.

Er sprach auch dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe seinen Dank für die unkomplizierte, nachbarschaftliche Hilfe aus. Der Bistumsteil der Ausstellung wird im LWL-Museum gezeigt, weil die Domkammer aus baulichen Gründen zurzeit nicht zur Verfügung steht.

Auf die Frage von WDR-Moderatorin Gisela Steinhauer, wo er selbst Frieden schaffe, antwortete der Bischof sehr persönlich: „Im Herzen und in meiner Umgebung. Bei den Menschen mit denen ich mich schwer tue – oder die sich mit mir schwertun.“

Bereits am 27. April hatte es eine Preview zur Friedensausstellung im Stadtmuseum Münster gegeben. Eröffnet worden war diese von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, der betonte, dass Friede immer auch gestiftet werden müsse. Anwesend waren unter anderem Bischof Genn sowie der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg.

In einer munteren Fragerunde waren während der Preview die fünf Ausstellungsmacher zu Wort gekommen, darunter Prof. Dr. Thomas Flammer: „Das Christum hat nicht immer Frieden gebracht. Es geht deshalb in der Ausstellung auch darum, zu zeigen, wo das Christentum den eigenen Ansprüchen hinterhergeeilt ist.“ Flammer erklärte, dass teils „unglaubliche Leihgaben“ zu sehen seien.