„Ihr seid echte Pioniere“, wandte sich Weihbischof Dr. Stefan Zekorn an die Fünft-, Sechst- und Zehntklässler, die sich in der Aula zu einer Feierstunde versammelt hatten. Er lobte ihr Engagement in den verschiedenen Bereichen für die Schöpfung und ermutigte sie zu einem Bewusstseinswandel: „Wir dürfen die Welt nicht nur aus unserer menschlichen Perspektive betrachten und schauen, was uns gerade gut tut, sondern sollen sie als Schöpfung Gottes begreifen, in der wir eines der wichtigsten Mitgeschöpfe sind.“
Wie er selbst das im Alltag versucht umzusetzen, davon erzählte er den Schülern: „Ich habe eine 5-Finger-5-Buchstaben-Regel: PSRWS“, weckte er die Neugier. P stehe für passend einkaufen – „nicht zu viel, damit nicht so viel weggeworfen werden muss“. Mit dem Buchstaben S verbinde er saisonales und mit R regionales Einkaufen. Mit W ermutigte er die Schüler, weniger Fleisch und Fisch zu essen, und sensibilisierte sie mit dem Buchstaben S bei den Produkten auf Siegel, zum Beispiel bio und fair, zu achten.
Sichtlich stolz über das Erreichte zeigten sich die beteiligten Schüler und Lehrer um den Umweltmanagementbeauftragten Jan-Dirk Frönd und Schulleiter Michael Bertels, als Weihbischof Zekorn ihnen Urkunde und Plakette mit der Aufschrift „Öko-faire Einrichtung Collegium Johanneum – Gymnasium und Internat“ überreichte. Einblicke in einzelne Projekte gaben Schülerinnen und Schüler im Anschluss: So erfuhr Weihbischof Zekorn, was die „Aktive Pause“ ist und welche Aktionen es zur Mülltrennung gibt. Zwei Schülerinnen aus der sechsten Klasse berichteten von der „Klima-Tour“ des Verkehrsclubs Deutschland, bei der jede Woche die mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer ermittelt wurden und die Schülerschaft am Ende für ihr gutes Ergebnis sogar ausgezeichnet worden ist.
„Es geht um unsere Zukunft“, brachte es Luisa Höwelhans auf den Punkt. Die 18-Jährige, die die zwölfte Klasse besucht, weiß, warum der Einsatz für die Umwelt an ihrer Schule groß geschrieben wird. „Wir wohnen auf dem Land und wissen, wie wichtig das Thema Ökologie ist. Wir kümmern uns damit ja nicht nur um andere oder nur um den Planeten, sondern darum, dass wir selbst auch weiter bestehen können und ein gutes Leben haben.“ Gerade junge Menschen müssten sich engagieren, ist Luisa überzeugt: „Wir müssen klar machen, dass wir es sind, die das Leben vor sich haben und die etwas bewegen können.“
Mehr zu der Initiative „Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ gibt es im Internet unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen.
Ann-Christin Ladermann