„Ihr seid Segensbringer und Botschafter“

, Bistum Münster, Kreisdekanat Warendorf

Diesen Moment werden Maja Feuerborn (14), Damian Guil-Lebron (13), Sara Mönig (14) und Linus Czech (13) so schnell nicht vergessen: Am 7. Januar hat das Sternsinger-Quartett aus der Pfarrei St. Lucia in Harsewinkel das Bistum Münster beim traditionellen Sternsinger-Empfang im Bundeskanzleramt vertreten.

Bereits zum 14. Mal empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel 108 Sternsinger im Kanzleramt. Aus allen 27 deutschen Diözesen waren am Vormittag jeweils vier Sternsinger nach Berlin gereist, um dort die rund 300.000 engagierten Mädchen und Jungen, die sich um den Jahreswechsel bundesweit an der Aktion Dreikönigssingen beteiligen, zu vertreten. „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ heißt das Motto der 61. Aktion Dreikönigssingen, bei der Kinder mit Behinderung im Mittelpunkt stehen.

„Ihr seid Segensbringer und Botschafter“, wandte sich die Bundeskanzlerin an die Sternsinger und fuhr fort: „Eure Botschaft ist: Wir gehören zusammen.“ Merkel lobte das Motto der Aktion, die in diesem Jahr besonders Kinder mit Behinderung in den Blick nimmt. „Manchmal werden Menschen, die ein bisschen anders sind, gehänselt und haben es nicht so einfach. Deshalb ist es auch ganz wichtig, dass wir mit Menschen mit Behinderung so umgehen, dass wir ihre Würde auch immer respektieren und uns in sie hineinversetzen“, sagte die Bundeskanzlerin in Richtung der kleinen und großen Könige. „Dass es so viele von Euch gibt und dass es die Betreuer gibt, das ist genau die Botschaft an uns alle und an die Menschen, die Ihr besucht: Macht doch auch was! Wer nur ein kleines bisschen hilft, kann schon einen Beitrag dazu leisten, dass woanders sich das Leben eines Menschen verändert“, betonte sie.

Begleitet wurden die Harsewinkler Sternsinger von Pastoralreferent Matthias Mönig, dem sie den Besuch in Berlin auch zu verdanken haben. Er hatte ein Preisrätsel der Aktion Dreikönigssingen mit dem Lösungswort „Wir“ richtig gelöst und die Antwortkarte an das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Aachen geschickt. Danach bedurfte es nur noch des nötigen Losglücks. 

Bereits am Vorabend, am 6. Januar, war der Pastoralreferent mit den vier Jugendlichen mit dem Zug nach Berlin gereist, wo sie gemeinsam mit den anderen Sternsingern in einer Jugendherberge untergebracht waren. Für den Abend und den Montag hatte das Kindermissionswerk das Programm geplant. Am Montagmorgen wurden die Sternsinger nach dem Frühstück mit Bussen der Bundespolizei zum Kanzleramt gefahren.

Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Mit ihrer Spende unterstützt die Bundeskanzlerin in diesem Jahr ein Projekt in der peruanischen Amazonasregion, in dem Ordensfrauen die Gesundheit, Entwicklung und gesellschaftliche Integration von Kindern mit Behinderung fördern. Die Ordensfrauen des Apostolischen Vikariats San José del Amazonas unterhalten dort zwei Rehabilitationszentren für rund 50 Babys und Kinder mit Behinderung bis 15 Jahren.

Hinter den 300.000 engagierten Mädchen und Jungen, die bundesweit von Tür zu Tür gehen, stehen zwei starke Partner: das Hilfswerk der Sternsinger und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Insgesamt haben die Sternsinger bisher über eine Milliarde Euro gesammelt. Weltweit konnten dadurch mehr als 73.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert werden.

Bildunterschrift: Die Sternsinger Damian (13), Linus (13), Maja (14) und Sara (14) sowie Begleiter Matthias Mönig aus der Pfarrei St. Lucia in Harsewinkel vertraten das Bistum Münster am Montag beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur 61. Aktion Dreikönigssingen. Zum Gruppenfoto mit der Kanzlerin stellten sie sich gemeinsam mit Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), und Staatsministerin Prof. Monika Grütters im Bundeskanzleramt auf.

Foto: Ralf Adloff/Kindermissionswerk