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Jeder soll zu Weihnachten einen Gottesdienst mitfeiern können

, Bistum Münster

Jeder, der am Heiligen Abend einen katholischen Gottesdienst besuchen möchte, sollte hierzu die Gelegenheit haben. Wer sich aber aus unterschiedlichen Gründen an diesem Tag nicht in die Kirche traut, für den werden Gottesdienste im Internet und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Hörfunk übertragen. Zudem können Hausgottesdienste eine Alternative sein. Von diesen Grundideen lassen sich derzeit viele Pfarreien im Bistum Münster leiten, die gerade die Adventszeit und die Gottesdienste an Weihnachten unter Corona-Bedingungen planen.

Katholische Pfarreien im Bistum Münster planen Weihnachten: Mehr Gottesdienste – Außergewöhnliche Orte – Weihnachtspäckchen

Einige Beispiele für die Planungen in den Pfarreien:

In der Innenstadt von Münsterarbeiten der Dom und die Pfarreien St. Lamberti und Liebfrauen-Überwasser zusammen. Sie haben sich darauf verständigt, das Angebot der Gottesdienste am Heiligen Abend deutlich zu erhöhen, denn die Kirchen dürfen aufgrund der Corona-Pandemie bei den Gottesdiensten nicht voll sein. Von daher werden die Gottesdienste zum Teil parallel in den drei Kirchen gefeiert. Gab es im vergangenen Jahr hier insgesamt neun Gottesdienste, werden es in diesem Jahr 18 sein. Eine Besonderheit ist zudem, dass die Pfarrei Liebfrauen-Überwasser plant, am Heiligen Abend im Schlossgarten unter freiem Himmel Krippenfeiern anzubieten.

Zurzeit entwickeln die Verantwortlichen ein Anmeldeverfahren, damit die Gottesdienstbesucher sicher einen Platz haben. Vermutlich ab dem Christkönigssonntag (22. November) werden Karten für die Gottesdienste ausgegeben. Genauere Informationen werden im November veröffentlicht.

Ganz ähnlich ist die Grundidee in Geldern, Maria Magdalena. Auch hier setzt man auf eine Vervielfachung der Gottesdienste. Die Messen werden jeweils nur eine Stunde dauern, damit anschließend die Kirchen gelüftet und desinfiziert werden können. Dazu gibt es ökumenischen Gesang auf dem Marktplatz und ein Online-Angebot.

In Nordwalde, St. Dionysius finden an Heiligabend zwei Gottesdienste in der örtlichen Reithalle statt. Hintergedanke ist: Auch Jesus ist in einem Stall geboren.

In Steinfurt, St. Nikomedes soll bereits zum ersten Advent im Pfarrhausgarten ein Adventsgarten mit verschiedenen Stationen und dekorativer Beleuchtung entstehen. Zu Weihnachten wird dort eine Krippe aufgestellt. An Heiligabend, so ist der Plan, werden im Pfarrhausgarten neben den Gottesdiensten in den Kirchen zwei ökumenische Gottesdienste gefeiert.

In Oelde, St. Johannes wird es Familienpakete geben mit Inhalten für die Advents- und Weihnachtszeit. Jede Familie, deren Kind oder Kinder eine der acht Kita-Einrichtungen der Pfarrei besuchen, bekommt ein solches Paket. Familien, deren Kinder keine der Einrichtungen besuchen, können sich ein Paket in der Kirche abholen. Insgesamt werden 650 Pakete gepackt. Das Packen erfolgt Mitte November draußen in Form einer Packstraße mit Messdienern, Seelsorgern und Ehrenamtlichen. Die Pakete enthalten eine Kerze, Impulse, wie man als Familie den Advent gestalten kann, einen Schokoladen-Nikolaus, eine Form zum Plätzchenausstechen und den Text der Weihnachtsgeschichte. 

In Sassenberg/Füchtdorf, St. Marien und Johannes bereiten das Seelsorgeteam und Ehrenamtliche 200 bis 250 Weihnachtspakete überwiegend für ältere Menschen vor, die nicht auf digitale Angebote zurückgreifen können, unter den aktuellen Umständen auch keinen Gottesdienst besuchen möchten. Die Weihnachtspäckchen enthalten unter anderem Impuls-Texte, Geschichten und einen ‚Do-it-yourself-Gottesdienst‘. Kinder aus den Kitas der Pfarrei werden die Boxen gestalten, Mitglieder der Landjugend verteilen sie an diejenigen, die sich dafür im Pfarrbüro anmelden. Im Advent ist in Sassenberg zudem eine „offene Kirche“ geplant, um den Kirchenbesuch zu entzerren. Vorgesehen sind verschiedene Stationen im Kirchenraum: vom Schmücken eines Weihnachtsbaums mit Selbstgebasteltem über die Möglichkeit, einen Brief schreiben bis hin zu Meditationsangeboten.

In Warendorf, St. Laurentius sollen am Heiligabend nachmittags drei ökumenische Gottesdienste im Freien zusammen mit der evangelischen Gemeinde gefeiert werden.
In Ahlen, St. Bartholomäus sind am Heiligabend drei Gottesdienste im lokalen Fußballstadion geplant.

In Selm, St. Ludger wird es am Heiligabend nachmittags unter dem Motto „Christmas to go – wir folgen dem Stern“ rund um die drei Kirchtürme St. Ludger, St. Josef und St. Stephanus sowie vor allem an mehreren Plätzen im Ort fast 40 Stationen geben, an denen die Weihnachtsgeschichte auf familiengerechte Weise aufgearbeitet wird.

In Waltrop, St. Peter soll in der Advents- und Weihnachtszeit in einem Pfadfinderzelt im Pfarrgarten eine Krippe eingerichtet werden. Die Figuren stellen Gruppen und Verbände selbst her.

In Dülmen, Heilig Kreuz gibt es neben zahlreichen weiteren Angeboten das Konzept der Hirtengänge am Heiligabend. Es richtet sich vor allem an Familien mit kleinen Kindern. Momentan rechnet die Pfarrei mit circa 50 Teilnehmern pro Gang. Diese laufen von einem Treffpunkt aus etwa 20 Minuten. Zwischendurch wird an Stationen die Weihnachtsgeschichte erzählt, der Abschluss findet auf einem Hof statt.

Vorlagen für Hausgottesdienste werden auf der Internetseite des Bistums angeboten werden. Damit können Gottesdienste in den Familien oder vielleicht auch in der Nachbarschaft gefeiert werden. Auf www.bistum-muenster.de/corona-gottesdienste findet sich zudem eine Liste von Gottesdienstübertragungen im Internet und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die kontinuierlich aktualisiert wird.

Die Krippe „Hoffnung, Ewigkeit, Leben“ von Heinrich Ciempko aus Münster



Die Krippe „Hoffnung, Ewigkeit, Leben“ von Heinrich Ciempko aus Münster wird bei der diesjährigen Krippenausstellung im Religio Museum in Telgte zu sehen sein, wenn Corona den Museumsbesuch möglich macht.

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