Johannes Heling, Leiter des katholischen Kreisbildungswerks, verabschiedet 

, Kreisdekanat Coesfeld

Liturgieseminare, Fortbildungen für Religionslehrer, Diakone und Pastoralreferenten, Vorträge renommierter Professoren und bekannter Persönlichkeiten, Seminare für Paare und vieles mehr hat Johannes Heling in den vergangenen 37 Jahren als Leiter des katholischen Kreisbildungswerks (KBW) initiiert und durchgeführt. Nach fast 40 Jahren im Dienst des Bistums Münster geht er nun in den Ruhestand. 

Mit dem berühmten lachenden und weinenden Auge verabschiedet er sich. „Die Arbeit hat mein Leben bestimmt und mir immer viel Freude gemacht“, sagt der 65-Jährige. Nun müsse er Abschied von einer sinnstiftenden und erfüllenden Tätigkeit nehmen. Aber er freue sich auch über die freie Zeit, die ihm nun zur Verfügung stehe. „Jetzt kann ich selbst am Abend mit meiner Frau am Kamin sitzen, anstatt zu Vorträgen oder Seminaren zu fahren und etwas neidisch auf dem Weg in die erleuchteten Fenster der Häuser zu schauen“, will er die neue Freiheit genießen. 

Als eine Sternstunde seiner Berufstätigkeit bezeichnet er die Gründung des theologischen Bildungswerks Dülmen. „Wir konnten hochkarätige Persönlichkeiten für Vorträge gewinnen wie Dorothee Sölle, Professor Paul Michael Zulehner oder Benediktinerpater Anselm Grün“, nennt er Beispiele. Auch das theologische Forum Lüdinghausen mit seinen gut besuchten Veranstaltungen hat er aus der Taufe gehoben. „Aber natürlich nicht allein. Dazu gehört immer ein gutes Team“, betont Heling. Die örtlichen Bildungswerke in Coesfeld, Darfeld, Osterwick, Holtwick, Havixbeck, Nottuln, Senden, Lüdinghausen, Dülmen und Lünen, in denen sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich engagieren, liegen dem Theologen am Herzen. „Ich habe tiefen Respekt vor dem Engagement der Ehrenamtlichen und mich nie als Chef verstanden“, stellt er klar. 

Aus der Überlegung heraus, dass Beratung und Bildung näher zusammenrücken müssten, hat er sich 1987 zum Ehe-, Familien- und Lebensberater weitergebildet und Paarseminare sowie Wochenenden zur Familienaufstellung ins Portfolio des Bildungswerks aufgenommen. „Inzwischen werden sie in weiten Teilen des Bistums angeboten“, sagt er nicht ohne Stolz. 

Die größte Veränderung in der Erwachsenenbildung sieht Heling in der Digitalisierung. „Früher gab es nicht so viele Informationsmöglichkeiten wie heute. Allerdings macht die Erwachsenenbildung die Menschen über die Vorträge und Diskussionen dialogfähig, während Informationen aus dem Internet lediglich rezipiert werden“, ist er überzeugt. Bildung und Weiterbildung seien sehr wichtig für die Gesellschaft und die Demokratie, um die Menschen dialogfähig zu machen. 

Nachfolgerin von Heling ist Doris Krug. Die 59-Jährige stand zuvor den Familienbildungsstätten in Werne und Selm vor.

Bildunterschrift:
37 Jahre hat Johannes Heling (Mitte) das katholische Kreisbildungswerk Coesfeld geleitet. Boris Sander, Geschäftsführer Bildungsforum, Kreisdechant Johannes Arntz und Benedikt Helmich, Geschäftsführer Bildungsforum, (von rechts) bedankten sich bei ihm und seiner Ehefrau Barbara.

Michaela Kiepe