Jugendburg feiert Jubiläum

, Bistum Münster, Kreisdekanat Borken

Keiner hat das Schlossgespenst „Cordula“ jemals gesehen... aber die Geschichte um den Poltergeist, die gibt es wirklich. Die Burg Gemen kann auf eine 900-jährige Geschichte zurückblicken – von der das Bistum Münster die Historie der letzten 75 Jahren mitgeschrieben hat. Denn auf Initiative des damaligen Bischofs Clemens August Kardinal von Galen wurde das Schloss 1946 von den Grafen Landsberg-Velen an das Bistum verpachtet. Seither wird es als Jugendbildungsstätte genutzt – übrigens die einzige in Trägerschaft des Bistums Münster. Die sogenannte „Jugendburg Gemen“ ist heute weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens bekannt und mit mehr als 200 Betten und 20 Seminarräumen sogar eine der fünf größten Einrichtungen in ganz Deutschland. Hausherr ist seit dem vergangenen Sommer Burgkaplan Ralf Meyer. Zusammen mit seinem Team hat er ein Jubiläumsprogramm festgezurrt – wie immer und alles in dieser Zeit selbstverständlich coronakonform und unter Vorbehalt.

Vor der Burg: der pädagogische Leiter Martin Schroer, Hauswirtschaftsleiterin Julia Koppers, Burgkaplan Ralf Meyer und Geschäftsführer Bernd Scho.

Trotz aller Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie freut sich die Hausleitungsrunde der Jugendburg auf das Jubiläum (von links): der pädagogische Leiter Martin Schroer, Hauswirtschaftsleiterin Julia Koppers, Burgkaplan Ralf Meyer und Geschäftsführer Bernd Scho.

© Jugendburg

„Wir möchten feiern“, sagt Meyer und fügt an: „Wir planen in der Hoffnung, dass sich die Pandemielage entspannt und die Zahl der mit Covid-19-Infizierten sinkt.“ Am Samstag, 20. März, wird Münsters Bischof Dr. Felix Genn zu einem Gottesdienst erwartet. „An der Messe, die voraussichtlich draußen stattfindet, nehmen nur die Angestellten der Burg teil“, betont der Burgkaplan. Vertreter aus Politik und Gesellschaft sind eingeladen, den Gottesdienst im Livestream zu verfolgen.

Die für die Fastenzeit vorgesehene Predigtreihe mit ehemaligen Burgkaplänen wurde verschoben: „Dazu würden zu viele Gottesdienstteilnehmer in unsere viel zu kleine Kapelle kommen.“ Die Pfarrer Hubert von der Heide, Bernd Köppen, Christoph Rensing, Stefan Hörstrup und Hanno Rother werden deshalb vermutlich erst im Herbst auf der Burg predigen.

Während des Sommers soll es jeweils an einem Sonntagabend im Monat ein Open-Air-Konzert auf dem Burggelände geben. Meyer: „Die Besucher können einfach die Picknickdecke mitbringen und Platz nehmen.“ Musikgruppen sind bereits verpflichtet, auf Eintritt wird verzichtet: „Das ist unser Geschenk an die Region“, erklärt der Burgkaplan mit einem Lächeln.

Für den 13. Juni, ein Sonntag, ist ein „Tag der offenen Burg“ geplant. Dann sollen Interessierte über die Burg geführt werden – in kleinen Gruppen, versteht sich. Bereits tags zuvor ist ein „Ehemaligentreffen“ mit Übernachtungsmöglichkeit angedacht.

Was am Ende wirklich stattfinden kann, da ist Ralf Meyer selbst gespannt. Doch wollen er und sein Team sich nicht unterkriegen lassen – und demonstrieren Zuversicht: „Absagen geht immer noch.“

Gudrun Niewöhner