Jugendverbände und Bistum planen Ferien im Corona-Stil

Dass Ferienfreizeiten die Highlights der katholischen Jugendarbeit sind, ist eindeutig. Genauso eindeutig ist aber auch, dass die Corona-Pandemie Freizeiten, wie sie bisher stattgefunden haben, in diesem Jahr nicht zulässt. Auf Freizeit-Feeling verzichtet werden muss dank zahlreicher alternativer Ideen aber auch in diesen Sommerferien nicht.

Ein Plakat mit der Aufschrift "Ferienfreizeit im Eimer".

So fröhlich kann der Sommer werden: Die kostenlose Arbeitshilfe “Ferienfreizeit im Eimer“ des Bistums Münster unterstützt bei der alternativen Ferienprogramm-Planung (zum Download der Arbeitshilfe das Bild anklicken!).

© Bistum Münster

Das Corona-Virus macht es auch der katholischen Kinder-, Jugend- und Verbandsarbeit nicht leicht: Analoge Gruppenstunden mussten wochenlang ausfallen, Aktionen können nicht stattfinden, Vorstandswahlen müssen umgeplant werden. Vermutlich am härtesten trifft es aber die Ferienfreizeiten, ein jährliches Highlight für Kinder, Jugendliche und Leitende gleichermaßen.

„Ferienfreizeiten bieten für Kinder und Jugendliche nicht nur die Möglichkeit neue Freundinnen und Freunde kennenzulernen. Vor allem helfen sie ihnen, selbstständiger und verantwortungsvoller zu werden und sind ein Ventil um den Leistungsdruck des Schuljahres loszuwerden“, fasst Anna-Lena Vering, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Münster, den Mehrwert zusammen. 

Gut also, dass viele Jugendverbände ihre Freizeiten kurzerhand digitalisieren: Die Katholische Junge Gemeinde (KjG) in Billerbeck hatte bereits das jährliche Pfingstlager Ende Mai an die Situation angepasst; Schnitzeljagd und Malwettbewerb über ihre Website angekündigt und die beliebten Challenges zwischen Gruppenleitenden auf einen Live-Stream verlegt. Und die Bewertungen der Teilnehmenden können sich sehen lassen: „Das waren so tolle Ideen! Ihr habt das super gut gemacht“, lobt Lilli ihre Leiterinnen und Leiter. „Es war zwar nicht das Gleiche, aber auch cool“, meint auch Mila im Anschluss.

Ähnlich kreative Ideen finden sich auch bei der Kolpingjugend in Seppenrade. Sebastian Stegemann, mitverantwortlich für die Planung der Freizeiten, zählt auf: „Von digitalen Rallyes per App über ein Lagerradio bis hin zu einem digitalen Escape Room ist alles dabei. Wir gucken, was wie umsetzbar ist und möchten dann natürlich mit allen so gut es geht in Kontakt bleiben – auch ohne das gemeinsame Erlebnis, wie wir es bisher kannten.“

Und was, wenn die guten Ideen sich nicht blicken lassen? Sind dann die ganzen Ferien im Eimer? Das muss nicht sein. Mit der Arbeitshilfe „Ferienfreizeit im Eimer“ möchte die Abteilung Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene des Bistums Münster dabei unterstützen, attraktive Alternativen für ein Ferienprogramm zuhause auf die Beine zu stellen. Die Arbeitshilfe bietet Gruppenleitenden Material für einen exemplarischen Wochenablauf und die Offenheit, eigene Ideen einzubauen. Viele Klassiker aus dem Lageralltag finden sich wieder: Stationsspiel, Nachtwanderung, Spielshow, Betreuersuchspiel und vieles mehr – ein abwechslungsreiches Programm für drinnen und draußen, nur halt angepasst auf diese besonderen Zeiten. 

Und einige besondere Highlights gibt es auch, verrät Christian Wacker: „Wir bieten jede Woche zur selben Zeit einen Lagerfeuer-Abend an, gleiches gilt für Lagergottesdienste im Livestream und Austausch-Angebote für Leitende.“ Nicht zuletzt findet ein vom Profi angeleitetes Kochen auf dem Youtube-Channel des Bistums Münster statt und Schauspieler und WDR-Moderator Christoph Tiemann liest „Das Gespenst von Canterville“. „Alle Elemente, die eine Ferienfreizeit ausmachen, haben wir zu integrieren versucht. Das Motto in diesem Jahr ist eben ‚Gemeinsam mit Abstand‘“, verspricht Wacker.

Die Arbeitshilfe kann unter www.bistum-muenster.de/ferienfreizeitimeimer kostenlos heruntergeladen werden.
 

Text: BDKJ Münster

Bildunterschrift oben: Trotz Pandemie voll dabei: Die Kinder und Jugendlichen der KjG Billerbeck verlegten die Abenteuer und Entdeckungen eines Pfingstlagers kurzerhand in kleinere Gruppen und vor die Haustür. Bild: KjG Billerbeck.