Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno zu Gast in Recklinghausen

, Kreisdekanat Recklinghausen

Im Oktober leitete er als einer der drei Vorsitzenden die Amazonassynode in Rom. In Straßburg überreichte er Abgeordneten eine Resolution, die sich für faire Handelsverträge zwischen der Europäischen Union und Lateinamerika einsetzt und die Einhaltung internationaler Arbeitsnormen der UN fordert. Auf Einladung des Theodor-Heuss-Gymnasiums und der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Kreise im Stadtkomitee der Katholiken in Recklinghausen besuchte Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno aus Peru nun Recklinghausen.

Vor aufmerksamen Schülern und Lehrern der Grundkurse Sozialwissenschaften und Geschichte wies er auf die Schönheiten und die Bedeutung des Amazonasgebietes für die Menschen vor Ort und weltweit hin. „Das Amazonasgebiet ist eine der wichtigsten grünen Lungen der Erde. Sie zu schützen und zu erhalten ist eine der vordringlichsten Aufgaben unserer Zeit.“ Der „Schrei der Menschen“ und des Waldes selbst sei bei der Amazonassynode deutlich geworden. Dieses Gebiet sei bedroht durch Brandrodung und extensive Landwirtschaft, deren Produkte hauptsächlich für den Export bestimmt seien, sowie durch gnadenlose Ausbeutung vorhandener Bodenschätze wie Gold, Silber und Erdöl. Dabei würden die Rechte der indigenen Bevölkerung missachtet. „Sie sind die wahren Bewahrer der Schöpfung. Von ihnen können wir viel lernen. Wir müssen gemeinsam handeln, da der Klimawandel die ganze Welt betrifft, und gemeinsam unterwegs sein zur Verteidigung der Schöpfung.“ Für diesen Weg sei die Jugend von besonderer Bedeutung. Kardinal Barreto bedankte sich ausdrücklich bei der weltweiten Bewegung „Fridays for Future.“ „Unser Handeln muss in Anlehnung an die Synode auf den drei Aspekten hinhören, reflektieren und handeln beruhen“, betonte er.

In der Pfarrei St. Antonius feierte er einen Gottesdienst mit der Seniorengemeinschaft und vielen Gästen. Beim anschließenden Treffen im voll besetzten Pfarrheim wies Barreto auch hier auf die Herausforderungen zum Erhalt der Lebensgrundlagen für die Menschen des Amazonasgebietes und weltweit hin. Angesichts der Bedrohungen müsse sich das kirchliche Engagement ändern. Die Amazonassynode sei ein hoffnungsvoller Anfang, ist er überzeugt.

Spontan entschlossen sich die Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums und die Pfarrei St. Antonius, die Resolution Barretos an das Europaparlament mit einer Unterschriftenaktion zu unterstützen. Die Aktion wird zudem mitgetragen von dem Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung und der internationalen Friedensbewegung Pax Christi. Weitere Unterschriftslisten liegen im Weltladen der Gastkirche in Recklinghausen aus.

Text: Maria Voß/Michaela Kiepe

Bildunterschrift:

Beim Besuch im Theodor-Heuss-Gymnasium in Recklinghausen informierte Adveniat-Gast Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno (Mitte) die Schülerinnen und Schüler über die Bedeutung des Amazonasgebietes. Foto: Norbert Wisniewski