Karl-Leisner-Lied von Gregor Linßen wird in Xanten erstmals aufgeführt

Zum 25. Jahrestag der Seligsprechung des niederrheinischen Märtyrers Karl Leisner wird im Xantener St.-Viktor-Dom, in dessen Krypta Leisner beigesetzt ist, ein festlicher Gottesdienst gefeiert. Er beginnt am Mittwoch, 23. Juni, um 19 Uhr unter Leitung von Weihbischof Rolf Lohmann. Um möglichst vielen Gläubigen trotz der pandemiebedingten Platzbegrenzung die Teilnahme zu ermöglichen, wird der Gottesdienst live ins Internet übertragen.

Mika Springwald arbeitet an einem Porträt von Karl Leisner.

Dr Künstler Mika Springwald arbeitet an einem Porträt von Karl Leisner.

© IKLK

Eigens zum Jahrestag der Seligsprechung hat der Komponist Gregor Linßen, der für seine Neuen Geistlichen Lieder bekannt ist, ein Lied über Leisner geschrieben. Dieses wird Linßen während des Gottesdienstes in Xanten gemeinsam mit seiner Band uraufführen. Wie der Internationale Karl-Leisner-Kreis (IKLK) mitteilt, steht die Gedenkfeier unter dem Leitmotiv „Aber äußerer Zwang kann nicht Geist zerschlagen“, nach einem Tagebucheintrag Leisners vom 7. April 1933.

Ein Großporträt des Seligen Karl Leisner wird ab dem 23. Juni am Michaelstor in Xanten zu sehen sein. Geschaffen wurde es von dem Künstler Mika Springwald, der das Bild mit der sogenannten Stencil-Technik gesprayed hat. Vor einigen Tagen hat Springwald zudem mit Firmlingen aus Xanten Leisners Porträt auf 50 alte Bodenplatten aus dem Xantener Dom gesprüht. Die limitierten Platten werden nach Angaben des IKLK am Sonntag, 22. August, für einen guten Zweck verkauft. Einzelheiten dazu werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, Informationen gibt es schon jetzt auf der Homepage des IKLK.

Der Festgottesdienst am Mittwoch, 23. Juni, wird ab 19 Uhr ins Internet übertragen. Zu sehen ist der Livestream auf der Homepage des Bistums Münster sowie auf dem Youtube-Kanal sowie der Facebook-Seite des Bistums Münster.

Karl Leisner wurde 1915 in Rees geboren und wuchs in Kleve auf, wo er sich in der christlichen Jugendarbeit einen Namen machte. 1938 trat er ins Priesterseminar in Münster ein und empfing im März 1939 die Diakonenweihe durch den damaligen Bischof Clemens August Graf von Galen. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler 1939 hatte sich Leisner kritisch gegenüber dem Nazi-Regime geäußert und wurde von der Gestapo festgenommen. Er wurde in die Konzentrationslager Sachsenhausen und später Dachau gebracht. Dort wurde er heimlich zum Priester geweiht. Nach der Befreiung des KZ durch die Amerikaner starb Leisner schwer erkrankt in Planegg. Zunächst wurde er in Kleve beigesetzt, am 3. September 1966 wurden die Gebeine in die Krypta des Xantener Doms überführt. Der damalige Papst Johannes Paul II. sprach Karl Leisner am 23. Juni 1996 selig.

Christian Breuer