Katholiken im Bistum Münster spenden 547.000 Euro für Diaspora

, Bistum Münster

Mit 15,4 Millionen Euro hat das Bonifatiuswerk im vergangenen Jahr 1.254 Projekte in der Diaspora Deutschlands, Nordeuropas und des Baltikums gefördert. Die Ein- und Ausgabensituation ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben, teilte das „Hilfswerk für den Glauben“ während seiner Bilanzpressekonferenz im Priesterseminar Fulda mit. In Anbetracht des gesellschaftlichen und kirchlichen Wandels stellt sich das Hilfswerk konkret die Frage, welche Gestalt von Kirche es künftig fördern kann und will und wie es möglich ist, kirchenfernen Menschen andere und neue Zugänge zur Kirche zu ermöglichen.

Vor einem gelben Kleinbus, einem BONI-Bus, präsentieren (von links) Martin Guntermann, Heinz Paus und Monsignore Georg Austen den Jahresbericht. Im Hintergrund ist der Dom zu Fulda zu sehen.

Den Jahresbericht 2018 präsentieren (von links) Martin Guntermann, Heinz Paus und Monsignore Georg Austen.

© Bonifatiuswerk / Patrick Kleibold

Die katholischen Christen aus dem Bistum Münster haben 2018 in Kollekten und Einzelspenden 547.000 Euro für die Diasporahilfe gespendet. Bei der traditionellen Kollekte zum Diaspora-Sonntag wurden im Bistum 124.000 Euro und bundesweit 2,195 Millionen Euro gesammelt. Erstkommunionkinder und Firmbewerber sammelten 199.000 Euro und 79.000 Euro für Kinder und Jugendliche in der Diaspora.

Aufgabe des Bonifatiuswerks ist die Unterstützung von Christen, die in ihrer Region als Minderheit leben. Im Bistum Münster förderte das Bonifatiuswerk vor allem im Oldenburger Land Projekte der Bauhilfe mit 70.000 Euro (Neubau Gemeindezentrum St. Christophorus Oldenburg) und der Kinder- und Jugendhilfe mit 6.400 Euro (Kleinprojekt) sowie die Anschaffung von vier BONI-Bussen mit 81.500 Euro (Delmenhorst, Nordenham, Bad Zwischenahn und Stuhr/Moordeich).

„Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass in Teilen unserer entchristlichten Gesellschaft der persönliche Glaube nur noch eine Randerscheinung ist. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir daran, die Erfordernisse heutiger Diasporaseelsorge in ihren Handlungsfeldern zu reflektieren, um daraus die Aufgaben und Schwerpunkte unserer Arbeit abzuleiten“, sagte der Präsident des Bonifatiuswerkes, Heinz Paus. Insbesondere die Kinder- und Jugendförderung habe einen hohen Stellenwert in der täglichen Arbeit. Dank derer besuchen etwa 12.000 Kinder in den ostdeutschen Diözesen einen katholischen Kindergarten und nehmen viele Tausend Kinder jährlich an den Religiösen Kinderwochen teil.

In den Diasporagebieten Deutschlands, Nordeuropas und in den baltischen Staaten Estland und Lettland wurden 74 Bauprojekte mit 3,3 Millionen Euro, 1.067 Projekte der Kinder- und Jugendhilfe mit 1,8 Millionen Euro und 74 Projekte der Glaubenshilfe mit 816.000 Euro unterstützt. Durch die Verkehrshilfe konnten 39 BONI-Busse mit 716.000 Euro für die Gemeindearbeit gefördert werden. In missionarische Initiativen zur Neuevangelisierung sowie in die religiöse Bildungsarbeit flossen mehr als zwei Millionen Euro, in die Projektbegleitung 417.000 Euro, in die Unterstützung der Seelsorge 150.000 Euro und in die zweckgebundene Förderung 743.000 Euro. Aus zweckgebundenen Mitteln des Diaspora-Kommissariats wurden 5,4 Millionen Euro an Projekte in Nordeuropa weitergeleitet.

„Die christliche Botschaft ist Kern und zentraler Inhalt unseres Handelns. Dem Bonifatiuswerk mit allen seinen Spendern und Förderern, die uns dabei unterstützen, das Evangelium in unsere Zeit zu übersetzen und helfen, unsere Werte zu leben, danke ich von Herzen“, sagte der Bischof von Fulda, Dr. Michael Gerber, während des Pressegesprächs.

Die Förderung der Projekte finanziert das Bonifatiuswerk durch Einnahmen aus Kollekten (4,9 Millionen Euro), Spenden/Beiträgen/Vermächtnissen und Schenkungen (5,7 Millionen Euro) und aus Mitteln des Diaspora-Kommissariates (5,5 Millionen Euro). Die Kollekten sind im Vergleich zum Vorjahr um 89.400 Euro (1,86 Prozent) gestiegen. Die Kollekte zum Diaspora-Sonntag erbrachte 2,19 Millionen Euro. Die Erstkommunionkinder gaben 1,89 Millionen Euro und die Firmbewerber 732.000 Euro für Kinder- und Jugendhilfe-Projekte.

Patrick Kleibold / Bonifatiuswerk