Die perfide Besonderheit der Situation des Landes unter Präsident Duterte: Schwester Mary wurde von einer Beamtin öffentlich als „Terroristin“ bezeichnet. Das ist in dem Land ein Signal für paramilitärische Verbände, Regierungskritiker zu töten. Unter den Opfern waren bereits vier katholische Priester. Schwester Judith Kohorst, Franziskanerin der Recklinghäuser Gasthaus-Kommunität, hat das Engagement der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing in Manila und anderen Projekt auf den Philippinen schon vor Jahrzehnten kennengelernt: „Sie sind nah und direkt an den Menschen in den Slums und auf Müllhalden. Die Morddrohung zielt direkt auf alle, die Solidarität mit den Ärmsten zeigen.“
Trotz der Sommerferien und der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wollten die Recklinghäuser nicht untätig bleiben. „Wir haben in der Gastkirche und den Pfarreien St. Antonius und St. Peter schnell Unterstützung für die spontane Unterschriftenaktion erhalten“, berichtet Arbeitskreissprecherin Maria Voß. In diesen Tagen konnten die Listen mit 400 Unterschriften an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Heiko Maaß verschickt werden. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, sich gegen die Menschenrechtsverletzungen und für den Schutz von Schwester Mary John Mananzan einzusetzen. „Von den angeschriebenen Bundestagsabgeordneten hat bereits Oliver Wittke reagiert und seinerseits bei der Botschaft der Philippinen interveniert. Wir hoffen auf weitere Unterstützung für die missio-Unterschriftenaktion. Das Ausmaß der Verfolgung von Christen in aller Welt ist leider in der Regel weit unter dem Wahrnehmungsradar von Medien, Bevölkerung und wohl auch uns Christen in Europa“, bedauert Möllers.
Text: Stadtkomitee/Michaela Kiepe