© KLJB Uedem

Katholische Landjugend in Uedem möchte Mitbürgern helfen

, Kreisdekanat Kleve

Rund 40 aktive Mitglieder hat die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) in Uedem. Durch Schul- und Uni-Schließungen haben sie nun Zeit, in der sie sich für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen wollen. Der Vorsitzende Jannik Pickmann (21) erklärt, was die KLJB anbietet.

Schülerinnen, Schüler und Studierende haben gerade unverhofft viel Zeit. Däumchen drehen ist aber nicht Ihr Ding?
Pickmann: Das stimmt. Die meisten Mitglieder der KLJB gehen noch zur Schule oder zu Uni und haben jetzt viel Freizeit. Aber wir haben die Möglichkeit und auch Lust, etwas zu machen und uns zu engagieren. Daher haben wir uns Ende der vergangenen Woche im Vorstand beraten, was wir tun können, um anderen Menschen in der Krise zu helfen.

Was ist dabei herausgekommen?
Pickmann: Wir möchten insbesondere die Menschen unterstützen, die durch die aktuelle Krise besonders betroffen sind, also zum Beispiel ältere oder kranke Uedemerinnen und Uedemer, die aus Angst vor einer Ansteckung jetzt nicht einkaufen gehen können. Sie können sich bei uns melden, wir kümmern uns dann um die Besorgung.

Gab es schon Anfragen?
Pickmann: Bis jetzt noch nicht, aber wir haben ja auch erst am Montag mit der Werbung für unsere Aktion begonnen. Es gibt noch eine weitere Initiative in Uedem, die einen Einkaufsdienst organisierten möchte. Mit den Verantwortlichen hatten wir schon Kontakt und werden eng mit ihnen zusammenarbeiten. Schließlich haben wir ja das selbe Ziel.

Ganz praktisch: Wie funktioniert der Einkaufsdienst?
Pickmann: Es gibt eine zentrale Telefonnummer, die 0172 8278442. Wer dort anruft, landet bei mir und ich koordiniere, wer sich um die Anfrage kümmert. Wir nehmen dann eine Einkaufsliste entgegen, holen bei Leuten das Geld ab und gehen für sie einkaufen. Danach bringen wir die Einkäufe und natürlich das Wechselgeld zu den Menschen. Das gilt natürlich nicht nur für den Supermarkt, sondern auch, wenn jemand etwas aus der Apotheke oder vom Bäcker benötigt.

Hatten Sie noch weitere Ideen im Vorstand?
Pickmann: Im vergangenen Jahr haben wir Heiligabend „Wir warten aufs Christkind“ angeboten, bei dem wir eine Kinderbetreuung im Pfarrheim durchgeführt und damit gute Erfahrungen gemacht haben. Das hätten wir uns auch vorstellen können. Das ist aber letztlich nicht möglich, da ja die Gruppenbildung vermieden werden soll. Daher haben wir diese Idee wieder fallen gelassen.

Hat sich Ihr Verhalten durch die Krise geändert?
Pickmann: Ich absolviere gerade ein Anerkennungsjahr in einer Förderschule, daher war ich schon vorher sehr gut vertraut mit hygienischen Maßnahmen. Zu Beginn der Krise habe ich noch eine gesonderte Schulung bekommen. Natürlich merke ich im Alltag, dass man noch mehr darauf achtet, die Hände immer gründlich zu waschen und Abstand zu anderen Menschen zu halten, um eine Infektion zu vermeiden. Ich selber habe zwar keine Angst vor dem Virus, aber Respekt – und ich möchte ihn nicht weiter verbreiten, daher finde ich es wichtig, die Verhaltensregeln einzuhalten.

Christian Breuer