Katholische öffentliche Bücherei in Buldern gehört zu den ältesten im Bistum

, Kreisdekanat Coesfeld

Auch während der Corona-Krise ist die „Die Bücherei“ der Pfarrei St. Pankratius in Buldern für kleine und große Leseratten an drei Tagen wöchentlich für insgesamt acht Stunden geöffnet. Rund 7000 Medien, von Büchern und Zeitschriften über Spiele, DVDs und CDs bis hin zu Tonies, auf 130 Quadratmetern hält das ehrenamtliche Team für Interessierte vor. Traditionell werben sie für ihre Arbeit mit allerlei Aktionen am „Buchsonntag“, der deutschlandweit in den katholischen öffentlichen Büchereien immer am Sonntag nach dem 4. November, dem Gedenktag des heiligen Karl Borromäus, stattfindet. „Das geht dieses Jahr leider nicht“, bedauert Barbara Garvert, die sich seit 1990 engagiert und zum sechsköpfigen Leitungsteam der Bücherei gehört. Die Aktiven sind aber froh, in diesen Zeiten den Betrieb überhaupt aufrecht erhalten zu können. „Zwar dürfen während der Öffnungszeiten momentan nur fünf Besucherinnen und Besucher gleichzeitig in die Bücherei, aber wir sind glücklich, dass wir das ermöglichen können“, erklärt Silvia Doliff, die seit 2010 im Team dabei ist.

Vor Bücherregalen haben sich Mechtild Himken, Silvia Doliff und Barbara Garvert aufgestellt.

Mechtild Himken, Silvia Doliff und Barbara Garvert (von links) engagieren sich gemeinsam mit weiteren 27 Ehrenamtlichen in der katholischen öffentlichen Bücherei in St. Pankratius in Buldern.

© Bistum Münster

Während des ersten Lockdowns musste die Bücherei komplett schließen. „Aber unsere Nutzerinnen und Nutzer konnten ihre Medien auf unserer Homepage vorbestellen und später kontaktlos als Bücherpäckchen abholen. Das bieten wir jetzt auch noch für die Menschen an, die nicht zu uns kommen können oder möchten“, berichtet Mechtild Himken, die seit 2005 zum Team gehört. Neben leichterer Literatur und Kinderbüchern seien während der Coronazeit besonders Zeitschriften und Bücher rund um die Themen Wandern und Radfahren gefragt. „Das war schon auffällig“, sagt Doliff. Jetzt, wo die dunkle Jahreszeit beginne, würden sich die Familien vor allem mit Spielen, Filmen und Kinderbüchern eindecken. „Gewinner der Corona-Pandemie ist das Buch. Die Menschen haben das Lesen wieder für sich entdeckt“, hat Himken mit Freude beobachtet. Wie ihre Kolleginnen bedauert sie es jedoch, dass zahlreiche Angebote wie der Bibliotheksführerschein für Kindergartenkinder, Besuche der Grundschulkinder oder die Bastel- und Backaktionen nicht stattfinden können. „Die Bücherei ist nämlich viel mehr. Sie ist eben auch ein Treffpunkt für viele Menschen“, erklärt Garvert.

30 Ehrenamtliche im Alter zwischen 17 und 78 Jahren engagieren sich dafür, dass verschiedene Aktionen auf die Beine gestellt werden können und der Bestand der Bücherei auf einem aktuellen Stand bleibt. „Wir gehen auf Wünsche unserer Leserinnen und Leser ein und informieren uns über Neuerscheinungen. Da ist es ein großer Vorteil, dass wir ein altersgemischtes Team sind“, hält Garvert fest. Das Konzept der Bücherei kommt in Buldern an. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Aktiven knapp 26.000 Ausleihen. Den Grundstein für die heutige Arbeit legten bereits 1850 Pfarrer Anton Buschmann und Vikar Polter mit 150 Büchern. Damit zählt die Bücherei in Buldern zu einer der ältesten im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster.

Michaela Kiepe