Geplant war eigentlich, dass Bischof Bahlmann im Rahmen der Adveniat-Weihnachtsaktion unter dem Leitwort „ÜberLeben auf dem Land“ in Deutschland über die Umweltzerstörung und die dadurch verursachten Sorgen und Nöte der armen Landbevölkerung berichtet. Doch die anhaltende Corona-Pandemie lässt dies nicht zu. Als Teilnehmer der Amazonas-Synode wird der Bischof nicht müde, zur ökologischen Umkehr aufzurufen und auch von Seiten der Kirche konkrete Wiederaufforstungsinitiativen zu starten.
Leandra Praetzel wünscht sich von der katholischen Kirche, dass sie ihre Macht und Verantwortung wahrnimmt und auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam macht beziehungsweise zum Handeln auffordert. Die Umweltzerstörung im brasilianischen Amazonasgebiet sei eine Katastrophe, sagt die „Fridays for Future“-Aktivistin: „Ein großer Teil des Gebietes steuert auf den Kipppunkt zu, sich unumkehrbar in eine Savanne zu verwandeln.“ Als Ursache dafür sieht sie vor allem den Klimawandel, aber auch massive Abholzungen durch ausländische Unternehmen, zum Beispiel für die Fleischproduktion. Sie fordert, den Druck auf die brasilianische Regierung zu verstärken.
Die Umweltzerstörung im Amazonasbecken, die Rolle der Kirche bei der Bewahrung der Schöpfung sowie die Verbindung von ökologischer und Sozialer Frage – im Gespräch mit der Landschaftsökologin Leandra Praetzel sollen am 23. November die Spannungsfelder der doppelten Herausforderung von Armutsbekämpfung und dem Schutz der Regenwälder unter anderem Thema sein. Die Gemeinsamkeiten, aber auch die unterschiedlichen Perspektiven oder Akzentuierungen in den Anliegen von Kirche und der Klimaschutzbewegung werden an diesem Abend erörtert. Am Ende sollen Potenziale für eine gemeinsame Kommunikation und gemeinsame Initiativen ausgelotet werden.
Das Bistum Münster wird die Zoom-Konferenz auf www.youtube.com/bistummuenster und auf www.bistum-muenster.de streamen. Auf diesen Kanälen kann man zuschauen, sich aber nicht in die Diskussion einbringen.
Gudrun Niewöhner