Weihbischof Dr. Stefan Zekorn erinnerte in seiner Predigt an das Wirken Schulte Staades. „An vielen Stellen kann man hier am Kapellenplatz vier Worte finden, die unter Richard Schulte Staade angebracht wurden und die auch in seiner Todesanzeige stehen, nämlich ,Mater dei memento mei‘“, sagte er. Übersetzt bedeuten sie „Mutter Gottes, gedenke meiner“. Maria sei die Mitte seines Lebens gewesen, sagte der Weihbischof über den Verstorbenen. Das Gedenken der Gottesmutter sei mehr als nur eine flüchtige Erinnerung, vielmehr trage Maria die Menschen im Herzen und bringe die Anliegen vor Gott. „Darauf können wir vertrauen“, betonte Zekorn.
In Anlehnung an den letzten Wunsch des Verstorbenen erläuterte der Weihbischof: „Er hat viele junge Menschen begleitet und ihnen geholfen, ihre Berufung und ihren Lebensweg zu finden.“ Ebenso sei es ihm ein wichtiges Anliegen gewesen, „das Unsichtbare sichtbar zu machen.“ Schulte Staade habe in Kevelaer Einfluss auf die Liturgie und die Kirchenbauten genommen, immer mit dem Ziel, „dass die geheimnisvolle Gegenwart des unsichtbaren Gottes ein wenig sichtbarer wird“, wie Zekorn sagte. Nun dürfe Schulte Staade dem unsichtbaren Gott unmittelbar begegnen.
Zekorn erinnerte an die weltkirchliche Verbundenheit und die Verdienste um die Ökumene, die freundschaftlichen Verbindungen in die Benelux-Länder, die Schulte Staades Wirken als Wallfahrtsrektor prägten. Und an den Besuch von Mutter Theresa und des damaligen Papstes Johannes Paul II., die zur Schule Staades Zeit zum Gnadenbild pilgerten.
Und so wurde nach dem feierlichen Gottesdienst, an dem mehr als 50 Bischöfe, Priester und Diakone teilnahmen, der Sarg durch das Papstportal aus der Basilika getragen. Es zeigt Johannes Paul II., wie er vor dem Gnadenbild kniet. Vor dem Gnadenbild hielt der Trauerzug für ein Gebet inne, bevor zahlreiche Gäste den ehemaligen Wallfahrtsrektor und Ehrenbürger der Stadt Kevelaer auf seinem letzten Weg zum Friedhof an der Römerstraße begleiteten.
Christian Breuer