Kinder stehen im Mittelpunkt des Handelns

, Kreisdekanat Recklinghausen

Im Eingangsbereich der Kindertagesstätte St. Andreas in Hullern ist es voll geworden. Dicht gedrängt stehen gut 30 Eltern mit ihren Kindern sowie einige Großeltern. Sie sind gekommen, um dem Team der Kita ihr Vertrauen und ihre Solidarität auszusprechen. Die Kinder überreichen Tulpen, und die Eltern haben eine große Kiste mit Süßigkeiten sowie ein Plakat im Gepäck. „Darauf stehen viele Werte, die wir an Ihnen schätzen“, richtet die zweifache Mutter Sarah Drüing stellvertretend die Worte an die Erzieherinnen.

Zwei Männer tragen eine Kiste mit Süßigkeiten. Dahinter stehen viele Eltern und Kinder.

Eine Kiste mit Süßigkeiten, ein Plakat sowie eine Dankeskarte überreichten die gut 30 Eltern mit ihren Kinder dem Team der Kindertagesstätte St. Andreas in Hullern.

© Bistum Münster

Im Namen der anwesenden Eltern bedankt sie sich für die Arbeit, „die Sie mit großer Überzeugung tun. Wir wollen nichts bagatellisieren und haben Verständnis für die Emotionen der betroffenen Eltern. Aber wir wollen auch nach vorn schauen, damit Sie und unsere Kinder wieder in Ruhe in die Einrichtung kommen können“, sagt sie. Lösungsorientiert und konstruktiv möchten die Eltern mit dem Kindergarten, den 74 Kinder in vier Gruppen besuchen, und dem Träger, der Pfarrei St. Sixtus, zusammenarbeiten.

Kindergartenleiterin Bärbel Stelmaszyk und ihr Team sind gerührt und dankbar für die Unterstützung, die ihnen die Eltern entgegenbringen. Es sei wichtig, einen gemeinsamen Weg zu finden, um weiterarbeiten zu können – und das zum Wohl aller Kinder. Denn diese stünden im Mittelpunkt ihres Tuns, betonen die Erzieherinnen unter dem Applaus der Versammelten. In den vergangenen Tagen hatten die Eltern eine Solidaritätsinitiative mit Plakaten und Schildern gestartet. „Hand in Hand mit unserem Kindergarten St. Andreas in Hullern“ ist darauf zu lesen.

Als Vertreter des Trägers ist auch Heiner Kemper in die Einrichtung gekommen. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes nutzt die Gelegenheit, um gleich zwei Erzieherinnen zum 25-jährigen Dienstjubiläum zu gratulieren, das sie in diesen Tagen begehen. „Diese lange Verbundenheit zeigt doch, dass man in diesem Kindergarten gut arbeiten kann“, hält er fest.

Der Konflikt in der Kita wurde in der zweiten Dezemberwoche 2018 durch Schilderungen eines Kindes, das sich grenzüberschreitendem Verhalten eines anderen Kindes ausgesetzt sah, ausgelöst. Nachdem die Einrichtungs- und Verbundleitung den Fall an die zuständigen Stellen weitergeleitet hatte, meldeten sich weitere Eltern, deren Kinder ebenfalls von einem grenzüberschreitendem Verhalten des Kindes erzählt hatten.

Michaela Kiepe