„Kinderwunsch – Wunschkind – Unser Kind!“

, Bistum Münster

Werdende Eltern wünschen sich ein gesundes Kind und möchten alles tun, um ihrer Tochter oder ihrem Sohn einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Viele nehmen darum das Angebot der Pränataldiagnostik in Anspruch. Welche Risiken und Folgen solche vorgeburtlichen Untersuchungen haben können, thematisiert ab Samstag, 14. April, die „Woche für das Leben“ 2018. Unter dem Motto „Kinderwunsch – Wunschkind – Unser Kind!“ findet sie bis zum 21. April statt und wird durch Veranstaltungen in vielen Pfarreien auch im Bistum Münster gestaltet.

Die Woche, die von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland seit 1985 gemeinsam verantwortet wird, setzt sich kritisch mit den Methoden der Pränataldiagnostik auseinander. „Wir brauchen einen anderen Umgang mit Pränataldiagnostik“, fordert Hildegard Weiß vom Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderungen/Krankenseelsorge beim Bistum Münster. Eine verstärkte Aufklärung sowie Gespräche würden ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Fragen und Unsicherheiten erlaubt seien. „Werdende Eltern sollen kritisch nachfragen und gut überlegen, welche vorgeburtlichen Untersuchungen für sie richtig und sinnvoll sind“, ermutigt sie. Weiß ist Ansprechpartnerin für die „Woche für das Leben“ im Bistum Münster. 

Die beiden Kirchen weisen darauf hin, dass die Vorteile dieser Untersuchungen nicht darüber hinweg täuschen könnten, dass die gendiagnostische Feststellung des Risikos einer Krankheit oder Behinderung des ungeborenen Kindes – die nur in wenigen Fällen mit einer Therapiemöglichkeit verbunden ist – auch mit gravierenden Belastungen und Gefährdungen für die werden Eltern verbunden ist. „Viele Eltern erleben, dass der Beginn ihrer Schwangerschaft einem inneren oder äußeren Druck ausgesetzt ist“, bestätigt auch Hildegard Weiß. Der nachvollziehbare Wunsch, dass das Kind gesund zur Welt kommen möge, werde immer öfter zu einer Bedingung oder einem Anspruch. Aus Sicht der katholischen und evangelischen Kirche besteht die Gefahr, dass die Pränataldiagnostik, die mittlerweile fast allen schwangeren Frauen angeboten und im Internet vermarktet wird, so zu einem Instrument der Selektion wird. Sie ermutigen Eltern dazu, ihr Kind ohne Vorbehalt anzunehmen.

Der Gottesdienst zur bundesweiten Eröffnung der Woche für das Leben 2018 wird am Samstag, 14. April, um 11 Uhr im Trierer Dom mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, sowie dem Bischof von Trier und dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland gefeiert. 

Ab Mitte Februar können Materialien für die „Woche für das Leben“ im Internet unter www. woche-fuer-das leben.de bestellt werden.

Ann-Christin Ladermann