Kleiderpuppen sprechen Adventstexte in der Liebfrauenschule Coesfeld

, Kreisdekanat Coesfeld

Das war eine Überraschung für die Studierenden der Liebfrauenschule Coesfeld. Auf dem Weg in die Klassenräume empfing sie plötzlich eine besondere Installation im Flur des ersten Stocks. 14 winterlich gekleidete Schaufensterpuppen stehen verteilt unter dem großen Adventskranz. Statt eines Kopfes ist ein bunter Buzzer montiert. Wer diesen betätigt, hört eine aufmunternde Botschaft und kann sie aus einem kleinen Kästchen auch mitnehmen.

Die Installation „Give away für die Seele“ ist eine Teamarbeit. Schulseelsorgerin Klaudia Dederichs und Schulsozialarbeiterin Anja Möllers haben die „Botschaften im Advent“ konzipiert und gemeinsam mit dem Religionskurs der Mittelstufenschülerinnen und -schülern der Heilerziehungspflege realisiert. Sie haben den Puppen ihre Stimme gegeben. Und darauf sind sie stolz. „Auch wenn wir nur an zwei Tagen wöchentlich in der Schule sind, ist es toll, etwas für alle zu machen. Das trägt zum Gemeinschaftsgefühl bei“, freut sich eine Studentin. Und eine andere fügt hinzu: „Es ist ein schönes Gefühl, anderen etwas mitgeben zu können.“

Diese Idee stand auch Pate, als Dederichs verschiedene kurze Impulse und Texte vom Aufbrechen und Ankommen für den Advent ausgesucht hat. „Es sind aufmunternde Botschaften. Das finde ich gerade in der Coronazeit und der dunklen Jahreszeit wichtig. Die Studierenden können sie mitnehmen, verinnerlichen und weitergeben“, berichtet die Schulseelsorgerin von ihrer Intention. Es sei gut, dass die Kleiderpuppen keinen Kopf hätten, denn so könne sich jeder in die Botschaft hineinversetzen. „Es sind Menschen wie du und ich, die auf dem Weg zur Krippe sind. Die Stimmen und Texte sollen die Seele berühren“, erläutert Dederichs, die immer wieder mit verschiedenen Angeboten, in dem bischöflichen Berufskolleg Akzente setzt.

Am Anfang der Installation standen 14 Schaufensterpuppen, die Dederichs aus einer Geschäftsauflösung für die Schule erworben hat. „Dann kamen wir auf die Idee, ihnen Stimmen zu geben. Im Internet sind wir auf die Buzzer gestoßen, die besprochen werden können“, lässt Möllers die Entstehung Revue passieren. Während Dederichs geeignete Texte aussuchte, schaute Möllers ihren Kleiderschrank nach passender Kleidung durch, fragte Kolleginnen und Kollegen und kaufte im Sozialkaufhaus Männerbekleidung. „Gern hätten wir die Puppen mit den Impulsen an verschiedenen Orten in Coesfeld aufgestellt. Aber das ging wegen der Corona-Vorschriften nicht“, bedauert Dederichs.

Und während sich die Studierenden in den Pausen auf die Suche nach ihrem Spruch durch die Adventszeit machen, dabei einen Buzzer nach dem anderen drücken und eine Fülle von Botschaften durch das Treppenhaus hallt, bereiten Möllers und Dederichs die nächste Aktion vor. „Wegen der Corona-Pandemie können wir keine Weihnachtsgottesdienste feiern. Deshalb drehen wir einen Film, in dem wir die Weihnachtsgeschichte als Liebesgeschichte erzählen“, berichtet Möllers. Doch mehr wollen die beiden Frauen noch nicht verraten. An den beiden letzten Tagen vor den Weihnachtsferien wird der Film als Impuls in den Klassen gezeigt.

Michaela Kiepe