Kolpingwerk stellte Initiative zur Erneuerung der Kirche vor

, Bistum Münster

Auf die Kraft des Gebets setzt das Kolpingwerk im Bistum Münster in der Debatte um notwendige Reformen in der Kirche. Dazu haben die Verantwortlichen am 28. August in Münster eine 60-seitige Broschüre vorgestellt, die sich mit dem „Gebetsruf“ für die Erneuerung der Kirche beschäftigt. Ein Exemplar übergaben sie an Weihbischof Dr. Stefan Zekorn als Vertreter des Bistums Münster.

„Uns treibt die Sorge um die Kirche um“, erläuterte Kolping-Geschäftsführer Uwe Slüter den Hintergrund. Vertrauen sei erschüttert, Veränderungen unabdingbar. Mit der Kraft des Gebets könnten alle zu diesen notwendigen Veränderungen beitragen, glauben die Kolping-Mitglieder.

Die Tradition des „Gebetsrufs“ gibt es in den Kolpingsfamilien schon seit rund 70 Jahren. Jeden Tag betet ihn eine andere Kolpingsfamilie an einem anderen Ort im Bistum Münster. Für 2019 und 2020 lautet der Gebetsruf: „Sende deinen Geist aus und erneuere das Antlitz der Kirche.“

Baustelle Kirche: Vertreter vom Kolpingwerk überreichten Weihbischof Zekorn ihre Broschüre auf der Baustelle am Dom.

Baustelle Kirche: Anne Ratert, stv. Vorsitzende des Kolpingwerks im Bistum Münster (links), Alexandra Damhus, Diözesanseelsorgerin des Kolpingwerks (Mitte) und Kolping-Geschäftsführer Uwe Slüter (rechts) übergaben ihre Lese- und Arbeitshilfe an Weihbischof Dr. Stefan Zekorn (2.v.r.) und Kerstin Stegemann, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster (2.v.l.).

© Foto: Bischöfliche Pressestelle/Thomas Mollen

Hierzu haben sich rund 20 Autorinnen und Autoren, von der Ordensschwester bis zum stellvertretenden Generalvikar, Gedanken gemacht. Herausgekommen ist eine liturgische Lese- und Arbeitshilfe, die viele Impulse, Gebete und Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung beinhaltet. Zusammengestellt wurden die Beiträge von Pastoralreferentin Alexandra Damhus, der Diözesanseelsorgerin des Kolpingwerk-Diözesanverbandes Münster. Sie ist zutiefst davon überzeugt, dass „beten helfen kann, die Welt zu verändern, auch die kirchliche“.

Weihbischof Zekorn bedankte sich. Es sei wichtig, dass Christen auch für die Kirche beteten. Dies habe Papst Franziskus in seinem Brief an die deutschen Katholiken vor einigen Wochen betont: „Es geht darum, dass wir gemeinsam mit der ganzen Kirche unterwegs sind im Licht des Heiligen Geistes.“ Die Erneuerung der Kirche beginne damit, den Weg, den Gott in der Heiligen Schrift zeige, tiefer zu verstehen und zu versuchen, ihn zu leben. Für ihn sei ein Gebet etwas anderes als eine Demonstration, machte Zekorn deutlich: „Ich kann Gott um etwas bitten, aber ich kann ihm gegenüber keine Demo veranstalten.“ Beides habe seinen Platz, müsse aber voneinander getrennt werden.

Für Kerstin Stegemann, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, bietet der Gebetsruf des Kolpingwerks auch denjenigen Katholiken eine Möglichkeit, sich an den Veränderungsprozessen in der Kirche zu beteiligen, die dies eher auf eine „leise“ Art und Weise tun wollten. Es sei bei allen notwendigen Veränderungen wichtig, keine Gräben zu erzeugen, sondern Verständnis füreinander zu schaffen und auf die jeweiligen Positionen einzugehen. Die Arbeitshilfe des Kolpingwerks leiste dazu einen wertvollen Beitrag.

Die liturgische Lese- und Arbeitshilfe „Sende deinen Geist aus und erneuere das Antlitz der Kirche“ kann in Internet unter der Adresse http://ourl.de/e8f98 heruntergeladen werden.

Thomas Mollen