Die unter dem Kreuz leidende Mutter Jesu, wie sie in der mittelalterlichen Dichtung „Stabat mater dolorosa“ beschrieben wird, hat zahlreiche Komponisten zur Vertonung angeregt. Antonio Vivaldi kam als junger Kaplan an die Kirche „Santa Maria della Pietà“ in Venedig. Dort baute er am „Ospedale della Pietà“, einem der Kirche angegliederten Waisenhaus für Mädchen, ein Orchester auf, das im 18. Jahrhundert wegen seiner Qualität in ganz Europa einen legendären Ruf hatte. Vivaldi gelang es, in diesem Waisenhaus neben dem Orchester auch noch einen Chor zu gründen. Vivaldis Stabat mater ist für eine Alt-Stimme und Streicher mit Generalbass komponiert. Vivaldi konnte diese Besetzung sicher aus eigenen Kräften zusammenstellen.
Das Motiv der leidenden Mutter greift auch der venezianische Autor Tiziano Scarpa in seinem 2009 auf deutsch erschienenen Buch „Stabat mater“ auf. Das Leidensmotiv wird aber hier von der Mutter Jesu auf eine Tochter übertragen. Cecilia, ein Mädchen, das nichts von seiner Herkunft weiß, wendet sich in nächtlichen Briefen an die unbekannte Mutter und klagt ihr Leid. In seinem Roman begegnet sie dem Komponisten und Musiklehrer Antonio Vivaldi. Die Musik hilft Ihr, sich zu befreien, am Ende auch vom „Ospedale della Pietà“.
Das Ensemble besteht aus Sarah Romberger, Alt; Andreas Klingel und „La Finetta“ (Streichquartett auf alten Instrumenten) sowie Matthias Hellmons, Continuo und Lesung.
Karten für das Konzert sind bei der Buchhandlung „LesArt“ sowie im Religio-Museum erhältlich. Im Vorverkauf kostet eine Karte 15 Euro, an der Abendkasse 18 Euro. Die Platzzahl ist begrenzt.