„Haben wir Freiheit und Demokratie für zu selbstverständlich genommen? Waren wir deshalb bislang so wenig wehrhaft?“ Der katholische Kreisdechant forderte die Altenberger in seiner Ansprache auf, einander zuzuhören und sichtbar zu machen, was es Gutes in der Gesellschaft gibt. Denen, die sich in der Politik, den Kirchen, in Sportvereinen oder sozialen Projekten engagierten, müsse der Rücken gestärkt werden.
„Wir stehen hier auch, um deutlich zu machen, dass wir das Leid und die Trauer der betroffenen Familien teilen“, erklärte Reidegeld weiter und fügte an: „Wir grenzen uns klar und kompromisslos ab von Rechtsextremismus, Rassismus und Hass.“ Bei allem Handeln mahnte er, die Worte des ermordeten US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King zu bedenken: „Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben, nur Licht kann das. Hass kann Hass nicht vertreiben, nur Liebe kann das.“
Vor Reidegeld hatte auch Karl Reinke vom „Aktionsbündnis für Demokratie“ jede Art der Ausgrenzung und Erniedrigung von Menschen verurteilt. Rainer Mockewitz trug im Anschluss an die Rede des Kreidechanten politische Gedichte vor. Die letzten Minuten der Mahnwache verbrachten die Teilnehmenden schweigend vor dem Rathaus.
Gudrun Niewöhner