Laggenbeck bekommt Kirchencampus

, Kreisdekanat Steinfurt

Der Kirchenvorstand der Pfarrei Ss. Mauritius-Maria Magdalena möchte den Kirchort Laggenbeck zukunftsfähig machen. Das mit dem Bistum Münster abgestimmte Immobilienkonzept haben die Gremienvertreter am 8. Mai bei einer Informationsveranstaltung in der St.-Maria-Magdalena-Kirche vorgestellt. Neben Mitgliedern des Kirchenvorstandes standen Michael Gerding aus dem Bischöflichen Generalvikariat, Stefan Schopmeyer, der im Auftrag des Bistums für den Architekten-Wettbewerb zuständig war, Prof. Hannes Hermanns, Sieger des Wettbewerbs und Architekt für die Kirchenumgestaltung und den Pfarrheim-Neubau, sowie Christoph Achterkamp und Tobias Möller, Architekten für die Renovierung der Kaplanei, den Laggenbeckern Rede und Antwort. Ein angedachter Neubau des Kindergartens durch einen externen Investor sei vom Tisch, betonte Ulrich Berlekamp als Sprecher des Kirchenvorstandes gleich zu Beginn des Abends: „Die bisherige Einrichtung bleibt und wird renoviert.“

Pfarrer Stefan Dördelmann (rechts) und Ulrich Berlekamp

Pfarrer Stefan Dördelmann (rechts) und Ulrich Berlekamp erläuterten zusammen mit den beauftragten Architekten das Immobilienkonzept für den Kirchort Laggenbeck.

© Bistum Münster

Bereits vor mehr als zehn Jahren hat sich der Kirchenvorstand daran gemacht, ein Immobilienkonzept zu erstellen. Der demografische Wandel spielte dabei ebenso eine Rolle wie die zurückgehende Zahl der Gottesdienstbesucher und die perspektivisch sinkenden Kirchensteuereinnahmen. Wiederholt ist das Konzept den veränderten Gegebenheiten angepasst worden.

Nach einem Architektenwettbewerb und dem Votum einer unabhängigen Jury gibt es nun ein Modell der Zukunft, das vom Kirchenvorstand einstimmig beschlossen wurde: Der sanierungsbedürftige Anbau wird zurückgebaut und an die historische Kirche Maria Magdalena wird ein neuer Altarraum angefügt. Zu den Details will Architekt Hermanns das Gespräch auch mit den Kritikern aus der Pfarrei suchen, versprach er während der Infoveranstaltung. Soviel steht fest, die Orgel bleibt erhalten.

Die durch die Verkleinerung der Kirche reduzierte Zahl an Sitzplätzen (von 500 auf 200) orientiere sich an der Zahl der derzeitigen Gottesdienstbesucher, erläuterte Berlekamp.

Auf dem künftigen Kirchencampus entsteht zudem ein modernes, energetisch und technisch bestens ausgestattetes Pfarrheim. Die ebenfalls historische Kaplanei wird saniert und renoviert – auch hier sind noch abschließende Gespräche mit den künftigen Nutzern des Hauses vorgesehen. Untergebracht werden sollen in der Kaplanei das Pfarrbüro, die Bücherei und der „Eine-Welt“-Laden. Zudem wird eine Priesterwohnung im Obergeschoss geschaffen. Alle Gebäude sind in unmittelbarer Nähe, so dass der neu angelegte Kirchplatz mit viel Platz und viel Grün zu einem Ort der Begegnung für die Laggenbecker wird, betonten Hermanns und Achterkamp.

Das Bistum Münster hat den Überlegungen der Pfarrei Ss. Mauritius-Maria Magdalena bereits zugestimmt. Es wird rund zwei Millionen Euro an Investitionsmitteln für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen zur Verfügung stellen. Die Pfarrei selbst wird für die Finanzierung der Vorhaben das alte Pfarrhaus sowie das alte Pfarrheim samt der dazugehörigen Flächen veräußern. Einen möglichen Käufer gebe es noch nicht, betonte Berlekamp.

Die ersten Anträge für die Umgestaltung des Geländes hat der Kirchenvorstand bereits bei der Stadt Ibbenbüren gestellt. Begonnen wird mit der Umgestaltung und Renovierung der Kaplanei voraussichtlich im Sommer.

Gudrun Niewöhner