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Lars Rother aus Geldern wird am Sonntag zum Diakon geweiht

, Bistum Münster, Kreisdekanat Kleve, Kreisdekanat Warendorf

Wenn Lars Rother am Nachmittag des kommenden Sonntag, 18. April, aus dem St.-Paulus-Dom in Münster auszieht, wird er zum ersten Mal ein liturgisches Gewand tragen. Zuvor wird er der Länge nach ausgestreckt auf dem Boden des Altarraums gelegen haben als Zeichen dafür, sich ganz in die Hand Gottes zu begeben. Und er wird Bischof Dr. Felix Genn seinen Gehorsam versprochen haben. Dann wird er zum Diakon geweiht – das ist ein wichtiger Schritt zur Priesterweihe, die für Pfingsten 2022 geplant ist. Den Ablauf des Gottesdienstes haben Rother und zwei weitere Männer, die mit ihm zum Diakon geweiht werden, schon geprobt. Dennoch gibt er lachend zu: „So langsam kommt jetzt doch die Aufregung“.

Schon nach dem Abitur in Geldern hat sich Rother entschieden, Priester in der katholischen Kirche werden zu wollen. Es folgte eine siebenjährige Vorbereitungszeit, die ihn unter anderem ins Heilige Land führte und bei der er die Arbeit vor Ort in der Gemeinde kennengelernt hat. Seit einem Jahr gehört er zum Seelsorgeteam der Pfarrei St. Martinus und Ludgerus in Sendenhorst. Dort wird er als Diakon auch Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen leiten sowie in der Messe assistieren dürfen.

Auf die vergangenen Jahre blickt er dankbar zurück: „Ich habe viel gelernt und im Priesterseminar Freunde gefunden“, berichtet der 25-Jährige. „Jetzt bin ich froh, den nächsten Schritt auf dem Weg zur Priesterweihe gehen zu können“, ergänzt er. Die Verbindung zu den Menschen in der Gemeinde ist für ihn von besonderer Bedeutung. „Es ist wichtig, nicht in einem Elfenbeinturm zu sitzen, sondern mit den Leuten in Kontakt zu sein und zu wissen, welche Themen sie beschäftigen“, sagt Rother. Gerade auch in Zeiten der Krise, „da möchte ich bewusst einen Gegenpol setzen und zeigen, dass ich da bin, um Gott und den Menschen zu dienen. Auch nach der Weihe werde ich der gleiche Mensch bleiben, aber mit einem ganz bestimmten Auftrag.“ Rother freut sich darauf, auch weiterhin Ansprechpartner für die Jugendgruppen in seiner Pfarrei zu sein, außerdem unterrichtet er in Religion in einer Realschule in Sendenhorst.

Nach den intensiven Vorbereitungen der vergangenen Wochen und den Planungen nutzt er die verbleibende Zeit bis zur Weihe am kommenden Sonntag für die sogenannten „stillen Tage“. Mit den anderen beiden Weihekandidaten wird er sich zurückziehen, zur Ruhe kommen und sich nochmals bewusst machen, welche Bedeutung der Weihetag für sein Leben haben wird. Bedingt durch die Pandemie kann der Tag selbst nur in kleinem Kreis begangen werden, die Feier mit Familie und Freunden muss vorerst verschoben werden. „Das ist schade, weil auch in den Dom nicht alle mitkommen können, die mich sonst wahrscheinlich begleiten würden“, erklärt Rother. Er weiß aber, dass er von vielen guten Wünschen begleitet wird – und alle, die nicht direkt dabei sein können, zumindest über das Internet den Gottesdienst mitfeiern können. Die Messe am Sonntag beginnt um 14.30 Uhr und wird auf  der Seite des Bistums ins Internet übertragen.

Christian Breuer