© Michaela Kiepe

Lebendige Partnerschaften mit Mexiko und Ghana auf der Bistumsbühne

, Bistum Münster

Schon vor der Vorstellung der Partnerschaften des Bistums Münster mit den Bistümern Tula in Mexiko und der Kirchenprovinz Tamale in Ghana herrschte Wiedersehensfreude vor der Bühne beim 101. Katholikentag in Münster. Mit großem Hallo begrüßten sich Menschen, die einander lange nicht mehr gesehen hatten. Kein Wunder, denn Deutschland und Mexiko oder Ghana trennen mehrere tausend Kilometer. So bot die Präsentation unter dem Titel „Zwischen Tequila und Fufu – Impressionen aus 50 Jahren Bistumspartnerschaft zwischen Münster mit Tula/Mexiko und 35 Jahre mit Nordghana“ eine willkommene Gelegenheit, sich zu treffen.

Die Bischöfe aus Mexiko und Ghana applaudierten begeistert den musikalischen Darbietungen.

Die Bischöfe aus Mexiko und Ghana applaudierten begeistert den musikalischen Darbietungen.

© Michaela Kiepe


Egal ob in den Statements des mexikanischen Bischofs Juan Pedro Juárez Melendez, des Erzbischofs Dr. Philip Naameh der Kirchenprovinz Tamale sowie der Bischöfe der fünf Diözesen in Nordghana oder in den Ausführungen der in Deutschland Aktiven – eines betonten die Beteiligten gleichermaßen: Wichtig sei es, einander kennenzulernen und voneinander zu lernen. Menschen im Glauben seien miteinander unterwegs, auch über Grenzen hinweg. „Das ist praktische Globalisierung“, betonte Bernhard Olschowka aus Moers.

Doch auch die finanzielle Unterstützung helfe den Partnern vor Ort sehr. Beispielsweise gebe es in der Region Tamale viele Analphabeten, vornehmlich Frauen. „Mit der Unterstützung ist es uns möglich, auch in weit entlegenen Dörfern Schulen zu gründen, damit die Kinder eine Zukunft haben“, sagte Erzbischof Dr. Philip Naameh.  

Eineinhalb Stunden lang stellten Joana Gewand und Pater Hans-Michael Hürter von der Fachstelle Weltkirche Menschen vor, die sich in Partnerschaften und für Solidaritätsprojekte engagieren. Eine wichtige Rolle übernehmen dabei auch junge Menschen, die ihren Freiwilligendienst ein Jahr lang in Einrichtungen in Mexiko oder Ghana absolvieren. „Mich hat begeistert, dass ich eine andere Kultur kennenlernen durfte und mich gemeinsam mit den Menschen vor Ort für ihre Ziele einsetzen konnte“, sagte Kim Terkuhlen, die sich ein Jahr in Mexiko engagiert hat. Doch die Projekte funktionieren nicht nur in eine Richtung. So leistet der Mexikaner Diego Olvera gerade seinen Freiwilligendienst im Jugendkloster Kirchhellen.

Aus zahlreichen Partnerschaften sind Solidaritätsprojekte entstanden. So wie das des Vereins Animo, in dem sich ehemalige Mexikofreiwillige engagieren. „Wir unterstützen eine Migrantenherberge im Bistum Tula“, berichtete Johanna Starp. Oder das Projekt aus Rheine-Mesum, über das Thorsten Karla informierte. Im Bistum Yendi stellen sie den Familien Solarlampen zur Verfügung, damit sie abends genügend Licht haben. „So können die Kinder beispielsweise noch Hausaufgaben machen. Wir verleihen die Lampen an die Familien, die das Geld sparen, das sie nun nicht mehr für Petroleum oder Batterien ausgeben müssen. Wenn sie genügend Geld gespart haben, erhalten sie eine neue Lampe, die ihnen dann gehört“, sagte Karla.

Neben vielen Informationen zu den Partnerschaften und Projekten gab es auch Musik und Tanz. Mit typischen Liedern trat eine Musikgruppe aus Ghana auf. Sofort übertrug sich die fröhliche Stimmung auf das Publikum auf der Bühne. Auch der Tanz von Mexikanerin Yazmin Barquera, die gerade in einem Kindergarten im Bistum Münster ihren Freiwilligendienst leistet, begeisterte die Zuschauer.

Zum Abschluss gab es noch eine Überraschung. Der Erzbischof von Niger, Laurent Lompo, überreichte dem münsterschen Weihbischof Dr. Stefan Zekorn ein besonderes Geschenk als Dank für die finanzielle Unterstützung nach den fürchterlichen Überfällen auf die christliche Minderheit vor drei Jahren. Gefertigt wurde das Kreuz aus verkohlten Holzbalken einer abgebrannten Kirche.

Michaela Kiepe