Lisa Rotert zieht eine erste Bilanz im neuen Amt

, Bistum Münster

Die Visitenkarten, die Lisa Rotert Besuchern überreicht, sind erst vor einigen Tagen gedruckt worden. Und erst seit ein paar Tagen ist sie auch unter ihrer neuen Mobiltelefonnummer zu erreichen – als Geschäftsführerin des Diözesanrates und des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster. Die ersten 100 Tage in diesem Amt hat sie fast hinter sich gebracht : „Meine bisherigen beruflichen Erfahrungen und die freundliche Aufnahme hier haben mir den Einstieg erleichtert.“, sagt die Nachfolgerin von Marie Luise Kamp.

Lisa Rotert Geschäftsführerin

Das Protokoll der Sitzung des Diözesanrates liegt vor ihr auf dem Schreibtisch: Lisa Rotert ist nach knapp 100 Tagen mitten im Alltagsgeschäft der Geschäftsstelle Diözesanrat und Diözesankomitee angekommen.

© Bischöfliche Pressestelle / Stefanie Westers

Trotz der zunächst fehlenden Handynummer und der derzeit nicht besetzten Stelle in ihrem Vorzimmer, blickt die 49-Jährige Münsteranerin dankbar auf die Zeit seit Anfang Januar zurück. In den ersten Woche habe sie besonders die bisherige Sekretärin Heidemarie Kröger unterstützt, die mittlerweile in den Ruhestand gegangen ist. Auch Birgit Schleithoff, die seit acht Jahren in der Geschäftsstelle an der Rosenstraße tätig ist, sei eine „wertvolle Konstante“, erklärt Rotert.

Als Leiterin der Geschäftsstelle des Diözesankomitees der Katholiken - der obersten Laienvertretung im Bistum - und des Diözesanrates ist Rotert für die Sitzungsvorbereitung sowie die Umsetzung der Beschlüsse der Gremien zuständig. Sie zeigt auf ihren Schreibtisch: „Das Protokoll der ersten Sitzung des Diözesanrates vom 15. Februar liegt noch hier bei mir.“ Zum ersten Mal hat sie damit eine Sitzung des höchsten Beratungsgremiums des Bischofs, in dem Menschen aus allen Bereichen des kirchlichen Lebens vertreten sind, vorbereitet und durchgeführt. „Die Arbeit nimmt nun deutlich an Fahrt auf“, betont sie. Neben den Sitzungsvorbereitungen habe sie bereits einen Workshop beim Tag der Pfarreiräte geleitet und bereitet die Verleihung des Ehrenamtspreises des Bistums mit vor. Auch die künftigen Pfarreiratswahlen organisiert die Geschäftsführerin . Außerdem stehen viele Sitzungen und Treffen auf ihrer Tagesordnung.

Als Diplom-Sozialpädagogin bringt sie dafür Erfahrung in der katholischen Kinder- und Jugend- sowie Verbandsarbeit mit. „Als Diözesanvorsitzende des BDKJ habe ich genau im selben Gebäude nur eine Etage tiefer gesessen“, verweist sie auf ihre Zeit beim „Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ)“ von 2002 bis 2007. Zuvor war sie acht Jahre lang als Jugendpflegerin im Katholischen Jugendamt im Bistum Essen tätig. Durch ihre langjährigen Leitungserfahrungen als pädagogische Leitung der Bildungsstätte Haus Mariengrund in Münster von 2008 bis 2010 und durch die anschließende Leitung der Familienbildungsstätte in Gronau (Kreis Borken) ist sie auf ihrer neue Position gut aufgestellt.

Nach knapp acht Jahren in der Familienbildungsstätte habe sie sich im Herbst 2017 neu orientieren wollen. Und sich die Frage gestellt „Wo soll es für mich hingehen?“ Die Münsteranerin betont: „Ich habe Spaß daran, in Strukturen zu denken, mit Ehrenamtlichen zu arbeiten, und ich mag es, im ‚Namen des Herrn‘ unterwegs zu sein.“ Sie freue sich, dass sie die Möglichkeit habe, in so spannenden, aber ebenso herausfordernden Zeiten in ihrer Kirche mitzudenken und ihre Erfahrungen einfließen zu lassen. „Ich wollte gerne weiter in kirchlicher Trägerschaft arbeiten“, erklärt Rotert.

Dass sie sich so schnell in ihrem neuen Amt zurecht findet, ist kein Zufall. Sie erläutert: „Die Arbeit beim BDKJ und die Bildungsarbeit haben mir sehr geholfen; auch heute erleichtert es mir die Arbeit, dass ich viele alte Bekannte in den neuen Gremien wiedertreffe.“

„Man kommt in angefangene Projekte“, berichtet die Geschäftsführerin. Dennoch wolle sie sich neuen Herausforderungen stellen. So arbeite sie in einer Arbeitsgemeinschaft zum Thema „Prioritäten und Posterioritäten“, die der Diözesanrat erst im Februar gegründet hat. Diese beschäftige sich unter anderem mit der Frage, welche traditionellen kirchlichen Schwerpunkte zu ändern, welche abzuschaffen und welche beizubehalten seien.

Auch die Begleitung der Ehrenamtlichen sei eine besondere Herausforderung. Dabei hilft ihr, dass sie selbst lange ehrenamtlich aktiv war. Als Vorstand der Arbeitsgemeinschaft „Katholisches Ferienwerk Ameland“ organisierte sie die pastorale Begleitung der Ferienfreizeiten auf der Insel und engagierte sich für die Kolpingfamilie in ihrer Heimatgemeinde Suderwich in Recklinghausen. In Zukunft möchte Rotert fragen: „Was brauchen Ehrenamtliche, um gute Arbeit leisten zu können?“ Viele Ehrenamtliche wollten sich nicht mehr dauerhaft zu einem Amt verpflichten, sondern eher für begrenzte Zeitabschnitte dabei sein. Diese Veränderung wolle sie angehen und mit den Verbänden ins Gespräch kommen – ob persönlich oder über die neu geschaltete Handynummer.