Ludger Hinse gestaltete Impuls im Kirchenpavillon im „Marler Stern“ 

, Kreisdekanat Recklinghausen

Wer in Marl das Einkaufscenter „Marler Stern“ durch den Haupteingang betritt, läuft direkt auf den Kirchenpavillon zu. Wo früher eine Eisdiele mit ihren Produkten lockte, ist jetzt ein Raum der Begegnung, der Stille und des Glaubens entstanden. Die katholischen Pfarreien Heilige Edith Stein und St. Franziskus sowie die Evangelische Stadtgemeinde und die evangelisch-freikirchliche Friedenskirche tragen gemeinsam den Kirchenpavillon.

„Vor knapp zwei Monaten ist das Shopping-Center nach einer Sanierung und damit auch unser Kirchenpavillon eröffnet worden“, berichtet Pastoralreferent Wilhelm Heek. 25 Ehrenamtliche engagieren sich seitdem, damit der Raum von montags bis freitags von 11 bis 13 Uhr geöffnet sein kann. Jeden Mittag um 12 Uhr gibt es einen religiösen Impuls, den „ Stern-Moment“, der von Haupt- oder Ehrenamtlichen vorbereitet wird. „Aber inzwischen findet auch schon das eine oder andere weitere Angebot statt“, berichtet Heek und fügt hinzu: „Es wird sich nach und nach immer mehr entwickeln. Was das sein kann, überlegen wir gemeinsam mit den Ehrenamtlichen. Das macht viel Freude.“ Auch bedeute das Miteinander einen Neustart für die Ökumene in Marl, „ganz praktisch und handfest“. 

An diesem Mittag gestaltet der Recklinghäuser Künstler Ludger Hinse den Impuls. Das kommt nicht von ungefähr, denn sein Lichtkreuz hängt dank zweier Sponsoren über dem Eingang des Kirchenpavillon. Hinse ist in Marl bekannt. Vor elf Jahren realisierte er ein großes Projekt in vielen Kirchen der Stadt. Noch heute finden sich sowohl in der Herz-Jesu-Kirche als auch in der St.-Marien-Kirche Kreuze von ihm. Der 71-Jährige spricht zwei selbst verfasste Gebete zum Thema Licht. Und während draußen Passanten vorbeieilen und immer mal wieder neugierig einen Blick in das Innere werfen, beantwortet er die Fragen der Interessierten, die sich in dem neu gestalteten Raum eingefunden haben. „Wir haben uns für das Lichtkreuz entschieden, denn es strahlt ohne aufdringlich zu sein. Wir wollen von außen erkennbar sein, aber gleichzeitig auch Rücksicht auf die vielen anderen Menschen in unserer säkularisierten Welt nehmen. Ähnlich verhält es sich mit der Holzkonstruktion, die den Raum gliedert, Schutz bietet, aber gleichermaßen transparent ist“, erklärt Heek. 

Und während vor der Tür weiter gebaut wird, nimmt auch der Kirchenpavillon, den das Bistum Münster mit 10.000 Euro unterstützt hat, immer weiter Gestalt an – sowohl inhaltlich als auch räumlich.

Bildunterschrift: Nach dem Impuls bleibt immer auch noch Zeit für ein Gespräch: (von links) Pastoralreferent Wilhelm Heek, Roland Lünnemann, Iris Zahlmann-Groth, Manfred Kröger, Künstler Ludger Hinse und Grudrun Kröger. 

Michaela Kiepe