Maria Bubenitschek wird Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge

, Bistum Münster

Maria Bubenitschek wird neue Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster. Die 53-Jährige tritt die Nachfolge von Frank Vormweg an, der Leiter der Hauptabteilung Zentrale Aufgaben in der Münsteraner Bistumsverwaltung wird. Sie wird ihre neue Aufgabe zum 1. Februar kommenden Jahres übernehmen. Bubenitschek ist seit November 2017 im Bistum Münster für den Einsatz und die berufliche Begleitung der Seelsorgerinnen und Seelsorger mit zuständig.

Im Interview mit der Bischöflichen Pressestelle äußert sich Maria Bubenitschek zu dem bevorstehenden Wechsel und ihrer neuen Aufgabe:

Frau Bubenitschek, Sie übernehmen im kommenden Jahr die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat. Was waren Ihre Gefühle und was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie gefragt wurden, diese Aufgabe zu übernehmen?

Der Generalvikar hat mich angerufen, als ich auf einer mehrtägigen Konferenz in Osnabrück war. Ich war völlig überrascht, weil ich mich in den kommenden Jahren in der Verantwortung für das Seelsorge-Personal in unserem Bistum gesehen habe. Mir ging der Gedanke durch den Kopf, den man John Lennon zuschreibt: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, ganz andere Pläne zu machen.“ Ich hatte etwa zwei Tage Zeit, mich zu entscheiden. Ich habe mich mit Karl Render (Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal, Red.), meiner Familie und einem Freund beraten und mich dann entschieden, diese Aufgabe zu übernehmen. Eine solche Herausforderung passt gut in meine Berufsbiographie: Ich habe immer wieder in zuvor nicht so geplanten Arbeitsfeldern gearbeitet, war immer wieder die erste Frau in einem Arbeitskontext und: Ich komme aus der Pastoral und ich brenne für die Seelsorge.

Worauf freuen Sie sich in der neuen Aufgabe am meisten und worin sehen Sie die größten Herausforderungen?

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit vielen engagierten und kompetenten Kolleginnen und Kollegen in der Hauptabteilung Seelsorge. Und ich freue mich darauf, Seelsorge und Seelsorge-Personal enger miteinander zu vernetzen. Und was die Herausforderungen angeht, so sind diese bekannt und gelten für das Bistum, das Generalvikariat und die Hauptabteilung Seelsorge gleichermaßen: Wir müssen stärker Prioritäten setzen und Veränderungsprozesse initiieren und begleiten.
Seelsorge ist für mich unmittelbar mit den Begriffen Ermutigung, Zuspruch und Ermöglichung verbunden. Es geht, wie es schon das Wort treffend sagt, um die Seele und um Sorge. Das heißt: im Fokus steht immer der Mensch, häufig der Mensch in einer Notsituation und in seinem psychosozialen Kontext.

 

Maria Bubenitschek

Kirche steht vor enormen Veränderungsprozessen. Wie sollte Seelsorge aus Ihrer Sicht darauf reagieren und welchen Beitrag kann die Hauptabteilung Seelsorge dazu leisten?

Für mich ist das Bischöfliche Generalvikariat, und damit auch die Hauptabteilung Seelsorge, vor allem ein Dienstleister oder sollte das sein. In diesem Auftrag gilt es, die die Blickrichtung und die Haltung weiter zu verändern und zu entwicklen. Unsere Aufgabe ist es, Antworten auf die Fragen der Menschen vor Ort zu geben und die Seelsorge vor Ort zu unterstützen. Dafür ist es notwendig, ins Bistum hineinzuhören: Unser Ohr muss vor Ort sein. Gute Beispiele sind dafür die beiden Hearings, die in Kooperation der beiden Hauptabteilungen Seelsorge und Seelsorge-Personal im Auftrag des Generalvikars in diesem Jahr stattgefunden haben. Thematisch ging es um die Frage, in welchen Formen sich Leitung von Pfarreien und Gemeinden in unserem Bistum heute und zukünftig zeigen kann. Die Ergebnisse werden in einer Handreichung vorgestellt, die den Anspruch hat, „aus der Praxis für die Praxis“ und veränderbar, also nicht statisch zu sein.

Beim Hören kann es also nicht bleiben, sondern es geht darum, zu ermutigen und zu ermöglichen. Als Mitarbeitende der Hauptabteilung Seelsorge können wir genau dies unterstützen und fördern.

Veränderungen können nur wirksam gestaltet werden, wenn sehr verschiedene Menschen und Systeme zusammen arbeiten. Dies gilt auch für die Veränderungen, vor denen wir im Bistum Münster stehen. Abgrenzung und Kompetenzgerangel verhindern Entwicklung.

Sie sind die erste Frau, die im Bischöflichen Generalvikariat in Münster die Leitung einer Hauptabteilung übernimmt. Hat das für Sie irgendeine Bedeutung?

Es wäre für mich fatal, wenn ich eine Alibi-Frau wäre. Diesen Eindruck habe ich nicht. Ich denke, dass es bei der Besetzung auch von Leitungspositionen nicht um das Geschlecht, sondern um die fachliche und persönliche Kompetenz gehen sollte. In der Hauptabteilung Seelsorge-Personal habe ich auf Augenhöhe mit dem Hauptabteilungsleiter und den weiteren Mitarbeitenden zusammengearbeitet. Das ist für mich ein sehr gutes Modell und war für die Arbeit in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal stimmig. Bekannt ist, dass Frauen und Männer unterschiedliche Führungs- und Leitungsstile haben; zugleich ist die Wahrnehmung einer Leitungsaufgabe immer abhängig von der jeweiligen Persönlichkeit.

Zum Schluss, Frau Bubenitschek, noch die Frage: Haben wir in unserem kurzen Gespräch noch einen Aspekt vergessen, der Ihnen besonders wichtig ist?

Ja. Ich möchte noch ‚Danke‘ sagen. Danke, unserem Bischof und dem Generalvikar für das Vertrauen, das sie in mich setzen. Danke den Kolleginnen und Kollegen für die wertvolle Zusammenarbeit in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal. Und Danke allen Haupt- und Ehrenamtlichen, mit denen ich in meiner Berufsbiografie zusammengearbeitet habe. Sie haben auf ganz unterschiedliche Wege dazu beigetragen, dass ich bin, wie ich bin.

 

Interview: Stephan Kronenburg